Nur ein Zugausfall Bahnen fahren in NRW nach Streik wieder planmäßig

Düsseldorf/Köln · Nach dem Warnstreik bei der Bahn hat sich der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen über Nacht wieder normalisiert. Am Dienstagmorgen sollte nach Angaben der Deutschen Bahn nur noch ein Fernzug von Köln nach Stuttgart ausfallen.

Verspätung wegen Bahnstreik: Das sind Ihre Rechte
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Verspätung wegen Bahnstreik – das sind Ihre Rechte

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Foto: dpa, rwe htf

Am Montag hatten die Streikenden fünf Regionalbahnen in Köln, Bonn, Aachen und Duisburg sowie neun S-Bahnlinien im Kölner Raum und im Ruhrgebiet lahmgelegt. Zehntausende Reisende und Pendler saßen auf den Bahnhöfen fest. Nach Ende des Streiks seien aber nun fast alle Züge an ihre Bestimmungsorte gelangt und starteten von dort am Dienstag wieder planmäßig, sagte ein Bahn-Sprecher.

Drei Stunden Stillstand reichen aus, um den Bahnverkehr völlig aus dem Takt zu bringen. Nach dem Warnstreik der Lokführer sind deshalb Spätfolgen zu erwarten.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte am Montag ein neues Tarifangebot der Bahn abgelehnt und ihre Mitglieder zu einem bundesweiten dreistündigen Warnstreik im Personen- und Güterverkehr aufgerufen. 90 Prozent der Güter- und Personenzüge hatten stillgestanden oder Verspätung, wie die GDL mitteilte.

Die Mitglieder hätten einmal mehr gezeigt, dass "sie es satt haben, Überstunden zu machen und ihre berechtigten Interessen dann mit Füßen getreten werden", sagte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky in einer Pressemitteilung. Neben Lokführern waren auch Zugbegleiter und Lokrangierführer zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

In NRW waren vor allem die Regionen um Köln, Essen und Dortmund betroffen. Schon gut zwei Stunden nach Streikbeginn um 20.00 Uhr berichtete der Sprecher von 70 ausgefallenen Zügen. Vor allem die S-Bahn-Linien wurden bestreikt. Aber auch Regionalbahnen blieben stehen, und im Fernverkehr machte sich die Arbeitsniederlegung der Lokführer ebenfalls bemerkbar.

Der Warnstreik sollte auf drei Stunden begrenzt bleiben. Doch das wirbelte den Fahrplan derart durcheinander, dass noch am Dienstag mit den Folgen zu rechnen ist. Es sei eine große Herausforderung, die Züge alle dorthin zu bringen, wo sie nach dem Fahrplan sein müssten, sagte der Bahnsprecher. Daher sei mit Ausfällen zu rechnen. Er empfahl Reisenden und auch den Pendlern, sich bei der Bahn im Internet zu informieren.

Die Stimmung auf den Bahnhöfen bezeichnete der Bahnsprecher als relativ gelassen. Allerdings beklagten sich viele Reisende doch über mangelnde Informationen.

Anlass des Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen. Die GDL fordert fünf Prozent mehr Lohn, die Senkung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 37 Stunden und eine Begrenzung der Zahl der Überstunden auf maximal 50.

(lnw)
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