Wegen Beschwerden von Nachbarn Ponyhof in Bergisch Gladbach droht die Schließung

Bergisch Gladbach · Ein Ponyhof in Bergisch Gladbach soll schließen, weil es Beschwerden von Nachbarn gibt. Mit einer Petition wollen Unterstützer den Hof nun retten.

 Blick auf das Gelände des Ponyhofs in Bergisch Gladbach.

Blick auf das Gelände des Ponyhofs in Bergisch Gladbach.

Foto: Sabine Hoff

Fast 6500 haben bereits unterzeichnet — bis zu 20.000 sollen es am Ende sein, dann soll die Unterschriftenliste an Lutz Urbach gehen, den Bügermeister von Bergisch Gladbach. "Jetzt gemeinsam ein Paradies retten!" heißt die Petition. Der Ponyhof Sonnenschein in Bergisch Gladbach mit 24 Ponys besteht nach Angaben der Betreiberin seit mehr als 50 Jahren, die Tiere leben dort als kleine Herden auf Weiden zusammen. "Viele Ponys wurden aus schlechter Haltung oder vor der Schlachtung gerettet", sagt Pächterin Sabine Hoff, die "überwältigt" ist angesichts der vielen Unterstützer, die ihr helfen wollen, den Hof zu erhalten.

Probleme gibt es wohl vor allem wegen eines Reitplatzes, wie die Stadt mitteilt. Ein Nachbar hat sich beschwert, weil die Ponys Staub aufwirbeln, wenn sie über den Platz traben. "Dieser Platz wird seit 1998 geduldet — aber nur unter bestimmten Auflagen", sagt eine Sprecherin der Stadt. Zu den Auflagen gehöre, dass nur zu bestimmten Zeiten auf dem Platz geritten werden und niemand sich davon gestört fühlen darf. Nun gebe es zum einen Beschwerden - und das schon seit zwei Jahren -, außerdem hätten die Reiter sich nicht an die Ruhezeiten gehalten, in denen der Platz nicht genutzt werden sollte. "Der Reitplatz darf an Sonn- und Feiertagen nicht genutzt werden und wochentags nicht zwischen 12.30 und 15 Uhr und nach 18.30 Uhr", sagt die Stadtsprecherin. Die Betreiberin sei schriftlich informiert worden, sich an die Auflagen zu halten - doch auf der Homepage des Hofs seien immer wieder Reitzeiten und Schnupperstunden außerhalb der geduldeten Zeiten angeboten worden.

Am 29. August bekam die Pächterin ein Schreiben von der Stadt, in dem steht, dass die "Nutzung des Ponyhofs nicht mehr möglich ist", der Hof innerhalb der kommenden Wochen geschlossen werden könnte. Sabine Hoff glaubt, dass vor allem ein Nachbar dafür sorgen will, dass sie schließen muss. "Er ist vor vier Jahren hierhin gezogen, sein Grundstück liegt sehr nah am Reitplatz." Sie habe versucht, mit ihm zu reden, es seien auch einige Mails hin und hergangen, doch eine Kommunikation sei schlicht nicht möglich. "Man muss sich vorstellen, dass nie mehr als sieben Kinder gleichzeitig auf dem Ponyhof reiten, oft nur stundenweise", sagt die 50-Jährige.

"Alle Kinder und Eltern sind traurig und schockiert", heißt es in der Petition. "Der Verkauf der Ponys droht oder sogar der letzte Gang zum Abdecker."

Noch haben Hoff und ihre Unterstützer aber zwei Wochen Zeit, sich in einem Anhörungsschreiben zu den Vorwürfen äußern. Die Stadtsprecherin lässt durchblicken, dass es seitens der Stadt durchaus "eine Bereitschaft zum Dialog" gebe.

(hsr)
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