Bistum Münster Bischof Genn verurteilt "Pegida"-Proteste

Münster · Münsters katholischer Bischof Felix Genn hat die asylkritischen "Pegida"-Proteste verurteilt. Er verwies darauf, dass auch Maria und Josef Flüchtlinge gewesen seien.

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Foto: dpa, abu tmk

Zwar müssten manche Ängste der Demonstranten ernst genommen werden, sagte er bei der Weihnachtsmesse im Dom zu Münster. Doch wer die Herbergssuche von Maria und Josef ernst nehme und damit "die Herbergssuche Jesu in unserer Welt", müsse sich von dem Schicksal der über 50 Millionen Flüchtlinge zutiefst bewegen lassen und Hilfsbereitschaft zeigen. Genn rief dazu auf, in den Flüchtlingen Gott selbst zu sehen.

Weihnachten ist nach den Worten des Bischofs ein Aufruf an die Freiheit der Menschen, Gottes Wort aufzunehmen. Diese habe Gott aber nicht als Buch auf die Erde geworfen. "Gott hat gesprochen durch diesen Jesus von Nazareth", betonte Genn. In Jesus und seinem Dasein "hat Gott alles gesagt, was für uns wichtig ist". Dies werde an Weihnachten gefeiert.

In der Christmette an Heiligabend verwies der Bischof auf die große Leistungsfähigkeit der Menschen. So nannte er die Landung der Raumsonde Philae auf einem 510 Millionen Kilometer entfernten Kometen "gewaltig". Die Macht des Menschen zeige sich aber auch in seiner Gewalttätigkeit, wie etwa in den "schrecklichen Kriegen im Mittleren Osten, der Ukraine oder in anderen Gebieten dieser Erde". Demgegenüber sei die Weihnachtskrippe ein sanftes wie nachdrückliches Gegenbild. "Nichts ist gewaltiger als der Gott in der machtvollen Ohnmacht der Liebe", sagte der Bischof.

(KNA)
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