Prozess in Bochum Lebenslange Haft für Mord im Lieferwagen

Bochum · Ein Mann überfällt eine alte Frau, erschlägt einen Komplizen und verscharrt die Leiche im Wald. Es wird lange dauern, bis er wieder auf freien Fuß kommt.

 Der Angeklagte vor Gericht.

Der Angeklagte vor Gericht.

Foto: dpa, a htf

Der Tatort war ein Lieferwagen, die Waffe ein Hammer: Nach einem Mord auf der Ladefläche eines Transporters ist ein 27-jähriger Mann am Montag vom Bochumer Schwurgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte gestanden, im März 2015 einen Bekannten während der Fahrt erschlagen zu haben. Die Leiche war später in einem Wald bei Vlotho in Ostwestfalen verscharrt worden.

Hintergrund der Tat war ein Streit um Hehlerware. Der Angeklagte hatte Ende 2014 im sauerländischen Lüdenscheid eine 83-Jährige Frau überfallen. Die Beute bestand aus Bargeld und Schmuck im Wert von rund 100.000 Euro. Aufbewahren sollte sie ein Freund aus Herne - doch der hat die wertvollen Uhren, Ketten und Ringe offenbar auf eigene Faust versetzt.

Komplizen bereits verurteilt

Als sich herausstellte, dass die Beute verschwunden war, lockte ihn der Angeklagte im März 2015 mit Hilfe seiner Freundin in eine Falle. Unter dem Vorwand, Bekannte zu besuchen, wurde der 28-jährige Herner zu einem einsamen Parkplatz gebracht. Dort wartete bereits das Killerkommando.

Der Mann wurde geschlagen, gefesselt und in einen Lieferwagen gezerrt, den er nicht mehr lebend verlassen sollte. Ein Begleiter des später Getöteten wurde ebenfalls gekidnappt und erst Wochen später an der polnisch-weißrussischen Grenze wieder freigelassen.

Zwei mutmaßliche Komplizen des 27-Jährigen waren bereits im April 2016 zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Er selbst war damals noch auf der Flucht und konnte erst Anfang des Jahres in Österreich festgenommen werden.

(lsa/lnw)
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