Bochum Sprayer-Bande stoppt S-Bahn und besprüht sie
Bochum · Die Bundespolizei ermittelt gegen eine Gruppe von Graffiti-Sprayern, die wiederholt S-Bahnen an einem Bahnsteig in Bochum-Ehrenfeld besprüht hat. Bislang haben die Täter auf diese Weise einen Schaden von rund 9000 Euro verursacht, so die Ermittler.
Gegen 3.45 Uhr am Samstagmorgen stürmte eine rund 30-köpfige Gruppe einen Bahnsteig der Haltestelle in dem Bochumer Ortsteil. Dort hielt eine S-Bahn, die gerade auf dem Weg von Solingen nach Dortmund war. Die zum Teil mit Sturmhauben maskierten Täter hinderten die Bahn durch die Blockade einer Eingangstür mehrere Minuten an der Weiterfahrt. Währenddessen besprühten mehr als ein Dutzend der Täter die Bahn großflächig mit Lackfarbe. Innerhalb weniger Minuten war so eine Fläche von rund 60 Quadratmetern beschmiert. Die Sprayer konnten anschließend unerkannt flüchten. Durch die Farbschmierereien entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 3000 Euro.
Bei der Aktion handelt es sich nicht um den ersten Fall dieser Art. Bereits am 20. Februar wurde an derselben Haltestelle eine S-Bahn beschädigt. Damals besprühten rund zehn Personen in der Nacht eine Fläche von etwa 120 Quadratmetern. Der entstandene Sachschaden betrug 6000 Euro.
Die Bundespolizei geht davon aus, dass es sich in beiden Fällen um dieselbe Tätergruppierung handelt. Auf beide Bahnen sei die Buchstabenkombination "MLPT" gesprüht worden, erklärte ein Polizeisprecher. Die Abkürzung steht für "Melting Pott Ultras Bochum", eine Gruppierung von Anhängern des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum, die bereits wegen ähnlicher Delikte aufgefallen ist. Die Ermittlungen der Bundespolizei dauern an. Den Tätern drohen Geld- und unter Umständen Haftstrafen.
