Urteil in Bonn Streit um schlechte Bräune - Bodybuilder-Coach muss in Haft

Bonn · Das Bonner Landgericht hat den Betreuer eines Bodybuilders wegen gefährlicher Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Mann hatte am Rande eines Wettkampfs einem sogenannten Bronzierer in den Bauch geschossen, weil dieser seinen Schützling angeblich nicht richtig gebräunt hatte.

Der 35-Jährige war im November 2016 bei der Bodybuilder-Meisterschaft in Rheinbach mit dem Mitarbeiter eines Bräunungsstudios aneinandergeraten, weil er sich über die angeblich nicht haftende Körperbräune auf der Haut seines Schützlings ärgerte. Nach einem ersten Gerangel wartete er nach Feststellung des Gerichts vor der Hallentür auf den Bronzierer und schoss ihm - als er provoziert wurde - mit einer bereits durchgeladenen Waffe in den Bauch. Das Opfer ist heute berufsunfähig und leidet unter einem schweren Trauma.

Der vielfach vorbestrafte Angeklagte hatte im Prozess beteuert, er habe Angst gehabt und nur in Notwehr geschossen. Das aber glaubte ihm das Gericht nicht. Vielmehr habe er auf den Bronzierer gewartet, um nicht wieder als Verlierer dazustehen.

Ursprünglich war der 35-Jährige wegen versuchten Totschlags angeklagt gewesen. Die Richter stellten aber fest, dass er nach seinem ersten Schuss flüchtete, obwohl er sah, dass sich das Opfer zunächst wieder aufrappelte. Den Tötungsversuch habe er damit aufgegeben, so dass er nicht mehr strafbar sei.

(lsa/lnw)
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