Staatsanwaltschaft schaltet sich ein Bonnerin in Tunesien erschossen
Bonn · Nach dem gewaltsamen Tod einer 21-jährigen Deutsch-Tunesierin aus Bonn in Tunesien am Wochenende hat sich die Bonner Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Es gebe Kontakt zum Bundeskriminalamt und Auswärtigen Amt, um Informationen über die Umstände des Todes zu erfahren, sagte Oberstaatsanwalt Robin Faßbender am Mittwoch auf Anfrage.
Bisher habe er von tunesischer Seite noch nichts gehört. Es werde von Deutschland aus ermittelt, da möglicherweise eine Straftat gegen eine deutsche Staatsbürgerin vorliege. Zudem habe er den Fall dem Bundesgerichtshof weitergereicht. Der müsse den Gerichtsstand in Deutschland festlegen. Da das Opfer in Bielefeld studiert habe, könnte auch das dortige Landgericht eingesetzt werden.
Nach Angaben aus Tunis wurden die in Bonn aufgewachsene 21-Jährige und ihre 18 Jahre alte Cousine am Samstag an einer Straßensperre in der Nähe von Kasserine von Polizisten erschossen. Die beiden Frauen seien in einem Auto mit hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen, als Polizisten sie zum Halt aufgefordert hätten.
Die beiden hätten aber weder auf Signale noch auf Warnschüsse reagiert. Schließlich hätten Sicherheitsbeamte geschossen. Nach Angaben des tunesischen Innenministeriums verschanzen sich in der Region häufig bewaffnete Terroristen.
Die Familie der Opfer widerspricht nach Medienberichten der offiziellen Darstellung. Sie fordert eine gründliche Untersuchung der Todesfälle.