Tarifstreit mit dem VRS Ärger um Semesterticket für Studenten in Bonn

Bonn · Rund 35.600 Studenten der Uni Bonn könnten im schlimmsten Fall ab Oktober ohne gültiges Semesterticket dastehen. Der Studierendenausschuss Asta streitet mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) um eine Tarifänderung.

 Nach neuem Tarif des VRS sollen Studenten ihr Fahrrad in öffentlichen Verkehrsmitteln nur noch ab 19 Uhr kostenlos mitnehmen dürfen.

Nach neuem Tarif des VRS sollen Studenten ihr Fahrrad in öffentlichen Verkehrsmitteln nur noch ab 19 Uhr kostenlos mitnehmen dürfen.

Foto: Radtke

Konkret geht es um die Regelung, dass die durchgehend kostenlose Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln künftig nur noch ab 19 Uhr und an Wochenenden möglich sein soll. Zeitgleich will der VRS nach Angaben des Bonner General-Anzeigers den Beitrag für das Ticket um 1,70 Euro von 123,50 auf 125,20 Euro pro Person erhöhen.

Der Asta hat sich in einer Parlamentssitzung vor wenigen Tagen per Abstimmung dagegen entschieden, den vom VRS vorgelegten Tarifvertrag zu unterzeichnen. Die Begründung: Viele Studenten seien auf die Fahrradmitnahme angewiesen und die neue Regelung schließe die Regionalbahnen in ganz Nordrhein-Westfalen mit ein.

Die Zeit jedoch drängt: Ab den 1. Oktober beginnt das Wintersemester. Ohne Einigung müssen die Bonner Studenten dann gänzlich auf ihr Semesterticket verzichten. Der Regeltarif für ein gleichwertiges Ticket liegt mehr als zehnmal so hoch.

Am heutigen Mittwochabend soll in einer Studienparlamentssitzung die Entscheidung fallen, ob der Asta der Änderung zustimmt. Laut Angaben des Bonner Campus-Radios sieht die Asta-Vorsitzende die Unterzeichnung des Tarifvertrages als sehr wahrscheinlich an. Dann müssen sich die Studenten nur mit der begrenzten Fahrradmitnahme arrangieren.

Die Uni Bonn ist nach der Universität zu Köln der zweitgrößte Vertragspartner des VRS, was das Semesterticket angeht.

(beaw)
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