Erneute Panne Brand in Shell-Raffinerie in Wesseling

Wesseling · Wieder eine schwere Panne bei Shell in Wesseling: Über der Raffinerie südlich von Köln hing am Sonntag eine riesige Rauchsäule. Es war nicht das erste Mal.

 In einem Ofen der Raffinerie in Wesseling ist am Sonntag ein Feuer ausgebrochen.

In einem Ofen der Raffinerie in Wesseling ist am Sonntag ein Feuer ausgebrochen.

Foto: dpa, tmk

Zum wiederholten Mal hat ein Zwischenfall in Deutschlands größter Raffinerie bei Köln die Umgebung erschreckt. In einem Ofen brach am Sonntag aus zunächst nicht geklärter Ursache ein Feuer aus. Eine dicke schwarze Rauchsäule stieg über der riesigen Shell-Raffinerie in Wesseling südlich von Köln auf. Darin war nach Angaben eines Werkssprechers viel Ruß. Feuerwehren suchten mit Messgeräten nach gesundheitsschädlichen Stoffen. Das Ergebnis war zunächst nicht bekannt; zur Sicherheit wurden die Menschen in der Nachbarschaft aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Der Brand sei um 14.20 Uhr ausgebrochen, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Die Werksfeuerwehr rückte aus. Nach etwa eineinhalb Stunden schien sich die Lage zu entspannen, wie die städtische Feuerwehr bestätigte. Der Alarm- und Gefahrenabwehrplan der Rheinland Raffinerie habe "fehlerlos funktioniert", betonte der Werkssprecher.

In der jüngeren Vergangenheit hat sich in der Raffinerie eine Pannenserie abgespielt, die selbst die Landesregierung auf den Plan rief. So waren 2012 eine Million Liter Kerosin ins Erdreich gesickert - erst ein Viertel ist inzwischen beseitigt worden. Im Januar 2014 explodierte ein Tank mit der giftigen Chemikalie Toluol - auch damals stand eine riesige Rauchsäule über dem Areal. Einen Monat später trat Schwefelwasserstoff aus und sorgte für Gestank bis nach Köln.

Die Behörden hatten daraufhin eine Überprüfung des Sicherheitsmanagements angeordnet. Die damit beauftragten Experten bescheinigten dem Unternehmen vor kurzem deutliche Verbesserungen. In Anwesenheit von Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) erklärten sie Mitte April: "Eine Häufung von Ereignissen wie in den vergangenen Jahren ist erheblich unwahrscheinlicher geworden."

(lnw)
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