Die Dortmunder Nordstadt gilt als Problembezirk. Immer wieder wird über die Kriminalität vor Ort diskutiert. Doch das Viertel gilt auch als Anziehungspunkt für Kreative.

Zuletzt für Aufsehen sorgte ein Vorfall in der Missundestraße in der Nähe des berüchtigten Nordmarkts.

Mitte Februar 2017 wurden hier zwei Zivilpolizisten von drei jungen Männern verprügelt. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art: Im Oktober 2016 bildete sich eine Menschentraube, die ebenfalls Polizisten angriff. Polizei und Staatsanwaltschaft gaben deshalb im Dezember bekannt, dass sie ihre Einsätze und Ermittlungen noch mehr auf die Nordstadt konzentrieren wollen.

Die Nordstadt ist geprägt durch hohe Arbeitslosigkeit und einen hohen Migrantenanteil: Ein Viertel der Bewohner rund um den Nordmarkt bezieht Hartz IV, drei Viertel haben Migrationshintergrund.

Besonders der Nordmarkt ist berühmt als Umschlagplatz für Drogen. Doch wie hier zu sehen, gibt es dort auch sehr friedliche Szenen. Und viele Menschen schätzen die Restaurants und Kneipen in der Gegend.

Weil die Mieten günstig und die Innenstadt nah ist, wohnen in der Nordstadt viele Migranten und Menschen mit kleiner Rente, aber auch viele Künstler und Studenten.

Eine "No-Go-Area", wie manche in der Politik oft behaupten, ist die Nordstadt für sie nicht.

Denn auch das ist die Nordstadt: bemalte Fassaden, Ateliers und Künstlerhäuser, Kultkneipen wie das "Subrosa" oder das "Sissikingkong"...

...Streetart, Nachbarschaftsprojekte, Repair-Cafés und Bürgerinitiativen gibt es mehr und mehr vor Ort. Fans mögen an der Nordstadt, dass sie unkonventionell, bunt und voller Spannungen ist.