In NRW schneit es Das sind die Folgen von Tief Daisy

In NRW schneit es · Das über NRW hinwegziehende Tief Daisy hat bisher weniger Chaos hinterlassen als befürchtet. Der Schnee lag je nach Ort zwischen fünf und 25 Zentimeter hoch. Allerdings gab es schwere Verkehrsunfälle in Geldern und Xanten sowie einen Verkehrstoten im Kreis Heinsberg. Am Nachmittag hob der Deutsche Wetterdienst seine Unwetterwarnungen zum Teil auf.

Autounfall wegen Straßenglätte in Remscheid
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Autounfall wegen Straßenglätte in Remscheid

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Scheinbar haben sich die Auofahrer in NRW gut auf das Tief Daisy vorbereitet, denn die Landesleitstelle der Polizei sprach von "einem ziemlich ruhigen Tag". Viele Verkehrsteilnehmer hatten offenbar auf nicht unbedingt notwendige Autofahrten verzichtet. Im Nah- und Fernverkehr der Bahn kam es zu einigen witterungsbedingten Verspätungen. Die Flughäfen in NRW meldeten einen größenteils störungsfreien Ablauf.

Die Landesleitstelle der Polizei meldete rund 120 witterungsbedingte Unfälle bis zum Samstagmittag. Die meisten Unfälle verliefen glimpflich, allerdings starb bei Übach-Palenberg (Kreis Heinsberg) ein 38-jähriger Mann, als ein Auto auf schneebedeckter Straße in den Gegenverkehr rutschte.

Die Polizei Düsseldorf hat allein im Stadtgebiet von 0 Uhr bis 14 Uhr am Samstag 39 witterungsbedingte Unfälle gezählt. Dabei handelt es allerdings nur um Blechschäden. Verletzte gab es nicht.

Auch in Duisburg gab es einige Blechschäden: Bereits gegen 5.40 Uhr kam ein Kleinbus auf dem Reitweg von der Straße ab, rutschte in den Graben und kippte auf die Seite. Die acht Insassen befreite die Feuerwehr durch die Heckklappe. Gegen 13.15 Uhr verletzte sich ein Linienbusfahrer bei einem Ausweichmanöver auf der Düsseldorfer Straße leicht.

In Rösrath ist eine 20-jährige Autofahrerin aus Overath auf ihrem Weg zur Arbeit auf der K49 in Höhe der Ortslage Schnellhaus auf winterglatter Fahrbahn ins Schleudern und von der Fahrbahn abgekommen, wurde aber nur leicht verletzt.

In Geldern (Kreis Kleve) wurde ein 48-jähriger Autofahrer schwer verletzt, als er in einer Schneeverwehung auf der B 58 die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und seitlich gegen einen Baum prallte.

Im Kreis Wesel ereigneten sich im Zeitraum von 5 bis 12 Uhr nach Polizeiangaben insgesamt sieben Verkehrsunfälle mit einem geschätzten Sachschaden von 10500 Euro. In Xanten ist eine 27 Jahre alte Autofahrerin auf schneeglatter Straße schwer verletzt worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers war die Frau mit ihrem Auto von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Ihr vierjähriger Sohn, der ebenfalls im Auto saß, wurde leicht verletzt.

Ein 20-jähriger alkoholisierter Mann aus Niederkassel ist am gegen 8.36 Uhr mit seinem Fahrzeug in einer leichten Linkskurve in Nettetal Kaldenkirchen in eine Schneeverwehung geraten. Dabei ist er mit einem Baum kollidiert. Wärhend sich der Fahrer nur leicht verletzte, wurde seine 22-jährige Beifaherin schwer verletzt.

Schneeverwehungen

In Mettmann sind bereits drei Straßen am Samstagmorgen nach Angaben der Polizei gesperrt worden. Grund sind bis zu ein Meter hohe Schneeverwehungen. Davon betroffen sind die Homberger Straße, die Ratinger Straße sowie die K 218.

Der Verkehr auf den Fernstraßen lief nach Angaben der Polizei weitgehend störungsfrei, lediglich auf der A 4 zwischen Düren und dem Kreuz Aachen musste ein Fahrstreifen wegen Glätte gesperrt werden. Auf der A 2 behinderten Schneeverwehungen zwischen Exter und Herford-Ost die Autofahrer, auch im Raum Gütersloh mussten die Autobahnmeistereien gegen Schneeverwehungen ankämpfen.

Maschinen starten und landen

Trotz des Schneefalls lief der Flugbetrieb am Düsseldorfer Airport weitgehend normal, wie eine Pressesprecherin des Flughafens am Samstagmittag miteilte. Der Winterdienst des Flughafens ist nach Angaben des Airports in voller Stärke mit 20 Spezialfahrzeugen im Einsatz. Wegen der Wetterverhältnisse muss aber im Laufe des heutigen und morgigen Tages mit einzelnen Verspätungen gerechnet werden. Es kann auch zu Flugausfällen kommen. Aus Sicherheitsgründen müssen alle abfliegenden Maschinen enteist werden. Informationen zu den Flügen gibt es unter www.duesseldorf-international.de sowie unter der Hotline des Airports 0211-4210.

Unglück am Flughafen Nürnberg

Ein Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Air Berlin vom Typ Boeing 737-800 mit 133 Passagieren an Bord war auf dem Weg vom Terminal zur Startbahn von der Rollbahn am Nürnberger Flughafen abgekommen und in den Schnee gerutscht. Die Passagiere, die nach Düsseldorf fliegen wollten, konnten die Maschine über normale Treppen verlassen. Laut Sprecher des Düsseldorfer Flughafens, Christian Witt, konnte eine Ersatzmaschine mit einer Sondergenehmigung am frühen Samstagmorgen in Düsseldorf landen.

Am Samstagnachmittag hob der Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen seine Unwetterwarnung für NRW teilweise wieder auf. Die Niederschläge zogen allmählich nach Norden ab. In den kommenden Tagen soll es bei anhaltendem Frost nur noch wenig schneien.

(DDP/RP/ila)
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