So feiert die Region Die Bräuche des 1. Mai

Düsseldorf · Seit dem 13. Jahrhundert tanzen die Menschen in Deutschland um Maibäume, um den Winter zu verabschieden. Der Wonnemonat beginnt mit dieser Tradition und vielen anderen Bräuchen.

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Geschmückt mit einem Kranz, Fahnen, Bändern und Zunftzeichen steht der Maibaum nun wieder auf vielen Dorf- und Marktplätzen. Er ist meist eine Fichte oder Tanne, die bis auf den Wipfel entastet wird. Der Baumstamm wird häufig mit Seife eingerieben, da er in einigen Orten für Wettkämpfe als Kletterbaum dient. Bei diesen Spielen wird dort heutzutage der "Maibräutigam" oder "Maikönig" ermittelt, der sich eine "Maibraut" oder "Maikönigin" erwählt, mit der er die "Maihochzeit" feiert. Bis heute ist die Entführung des Baums aus dem Nachbardorf beliebt bei der Jugend. Das Lösegeld wird in Bier ausgezahlt.

Seit dem 13. Jahrhundert gibt es in Deutschland den Brauch des Maibaums. In der Walpurgisnacht am 30. April beginnt der "Tanz in den Mai". Er steht in der Nachfolge der Hexennacht, in der das alte Jahr (der Winter) endet und das neue (der Sommer) beginnt. Früher glaubten die Menschen, an diesem Tag des Wechsels entstehe eine Bruchkante, durch die die Geister ins Diesseits geraten. Mit Lärm werden in der "Walpurgisnacht" Hexen und Dämonen vertrieben. Spätestens im 19. Jahrhundert wurde daraus ein Ballereignis.

Ein anderes Grün neben dem Maibaum sind die "Maien". Verliebte Burschen bringen frische Birkenzweige, geschmückt mit Bändern und Blumen, ihrer Angebeteten als Symbole der Jugendfrische und Zuneigung ("Ich bin dir grün!"). Dieser Brauch steht in Verbindung mit dem "Mailehen". Dabei erhalten die heiratsfähigen Burschen heiratsfähige Mädchen "zu Lehen", die sie in der Regel im laufenden Jahr zu Tanz und Feier ausführen mussten/durften. Die Paarbildung zum Zwecke des näheren Kennenlernens erfolgt durch Verlosung oder Versteigerung.

Der Maibaum, das Symbol des angebrochenen Sommers, hat eine ganz andere Tradition. Der vorjulianische römische Kalender begann das Jahr mit dem 1. März, in Rom der Beginn der Sommerzeit. Der 1. März — benannt nach Kriegsgott Mars — war Tag der Truppenschau: Die Rekruten präsentierten sich in Rom auf dem "campus martius", dem Mars- oder Märzfeld.

Nördlich der Alpen konnte man dieses Ereignis nicht am noch sehr kühlen 1. März, wohl aber am 1. Mai begehen. Auf Anordnung Pippins III. des Kurzen (751 - 768) aus dem Jahr 755 waren die Heerschauen auf den 1. Mai gelegt worden. Sie fanden auf den "Maifeldern" statt. Die Heerschau erfolgte durch den König selber, der bei der Schwertleite Kämpfer in den Ritterstand erhob. Später richteten "Maigrafen" die Heerschau und das Fest aus. Bei der Heerschau tauchte natürlich auch die Verwandtschaft der neuen Rekruten auf. Man zog hinaus ins Grüne. Und als die Heerschau verblasste, blieb der 1. Mai der Sommerauftakt im Grünen.Neuerdings startet nun die Grillsaison.

(RP/top)
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