Unfälle in Dortmund 19-Jährige begeht fünfmal Fahrerflucht in einer Stunde

Dortmund · Diese Bilanz aus Dortmund klingt rekordverdächtig: Fünf Verkehrsunfälle und Fahrerfluchten in nicht mal einer Stunde und ein Sachschaden von insgesamt rund 53.000 Euro. Verursacht hat das Chaos eine 19-Jährige.

Die Polizei hat in Dortmund eine 19 Jahre alte Autofahrerin nach einer Unfallserie gestoppt. Die junge Frau und ihre 18 Jahre alte Beifahrerin standen offenbar unter Drogeneinfluss, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Demnach verursachte die 19-Jährige am Donnerstag in weniger als einer Stunde fünf Verkehrsunfälle, bei denen Schäden in Höhe von rund 53 000 Euro entstanden.Am Ende wurden sie und die Beifahrerin festgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass sie wegen wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und schweren Raubes gesucht wurden. Aber der Reihe nach:

  • Im Parkhaus eines Einkaufszentrums in der Dortmunder Innenstadt hatten Zeugen gegen 14 Uhr zwei Frauen gemeldet, die zunächst Passanten um Geld baten und anschließend versuchten, eine Schranke an der Ausfahrt anzuheben. Als dies nicht gelang, setzten sich die beiden schließlich in ihren silbernen Kombi und fuhren mit hoher Geschwindigkeit auf eine weitere Schranke zu. Diese durchbrachen sie und flüchteten anschließend in dem Wagen über die Hövelstraße in unbekannte Richtung, teilte die Polizei mit.
  • Nur rund zehn Minuten später war der Pkw wieder Anlass eines polizeilichen Einsatzes. Auf der Rheinischen Straße hatte eine 37-jährige Dortmunderin gerade hinter mehreren Autos an einer roten Ampel gehalten. Plötzlich tauchte ein Wagen neben ihr auf der linken Fahrspur auf und wechselte unvermittelt auf ihren Fahrstreifen. Das Auto der 37-Jährigen wurde weggedrängt, das andere Fahrzeug - ein silberner Kombi - fuhr einfach weiter in Richtung Westen.
  • Nur wenige Minuten später soll der silberner Kombi den nächsten Unfall verursacht haben - an der Einmündung Rheinische Straße/Emscherbrücke. Eine 35-jährige Dortmunderin wollte hier mit ihrem Wagen rechts auf die Emscherbrücke abbiegen und musste wegen eines vorausfahrenden Fahrzeugs abbremsen. Plötzlich merkte sie einen Aufprall von hinten und sah noch, wie hinter ihr ein silberner Kombi zurücksetzte und anschließend seinen Weg in Richtung Westen fortsetzte. Zwar hielt das Auto noch einmal kurz an, beschleunigte dann jedoch und bog - eine rote Ampel ignorierend - nach rechts in die Dorstfelder Allee ein.
  • Dort setzte sich die zerstörerische Fahrt fort. An einer roten Ampel am Übergang zur Huckarder Straße fuhr der Kombi einfach zwischen zwei nebeneinander auf dem rechten und mittleren Fahrstreifen stehenden Pkw einer 40-jährigen Dortmunderin und eines 39-jährigen Esseners hindurch. Dabei wurden beide Autos beschädigt. Über Rot ging es weiter in Richtung Norden auf die Huckarder Straße.
  • Weit kam der Kombi mit seinen beiden Insassinnen nun nicht mehr - jedoch auch nicht ohne einen letzten Crash. Wieder passierte es auf einer Kreuzung, diesmal an der Einmündung zur Allensteiner Straße. Über die dortige Linksabbiegerspur fuhr der Wagen in den entgegenkommenden Verkehr. Dort hatten soeben noch eine 68-Jährige, ein 39-Jähriger sowie eine 39-Jährige (alle aus Dortmund) mit ihren Fahrzeugen bei Rotlicht auf der rechten, mittleren und linken Spur an der Ampel gehalten. Der silberne Kombi fuhr auf die Autos zu und schob diese ineinander.

Die beiden Frauen stiegen anschließend an der Beifahrerseite aus ihrem Auto aus und versuchten, zu Fuß zu flüchten, wurden aber von Polizisten gefasst. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass nach den jungen Frauen wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und schweren Raubes gesucht worden war.

Sie stehen im Verdacht, am Mittwoch in Erfurt einen 30-Jährigen überfallen zu haben. Die 19-Jährige soll in dem späteren Fluchtwagen auf dessen Besitzer eingestochen haben. Zuvor soll die 18-Jährige dem Opfer ein Betäubungsmittel verabreicht haben. Die Frauen wollten nach Polizeiangaben Auto und Mobiltelefon des Mannes stehlen. Der 30-Jährige konnte entkommen. Die Frauen fuhren nach der Tat nach Dortmund - und hinterließen dort eine Spur der Verwüstung.

(felt)
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