Prozess in Dortmund Baby starb nach Misshandlungen - Vater schweigt vor Gericht

Dortmund · Im Juli 2015 stirbt ein zehn Monate alter Junge in Dortmund an einer Infektion mit Blutvergiftung. Bei der Obduktion stellen die Ärzte zahlreiche alte Knochenbrüche fest. Jetzt steht der Vater vor Gericht.

Das Landgericht in Dortmund (Symbolbild).

Das Landgericht in Dortmund (Symbolbild).

Foto: dpa, bt

Um den Misshandlungs-Tod eines zehn Monate alten Säuglings hat am Dortmunder Landgericht am Dienstag der Prozess begonnen. Der angeklagte Vater soll den Jungen zwischen September 2014 und Juli 2015 regelmäßig schwer misshandelt haben.

Das Kind starb an den Folgen einer Infektion mit Blutvergiftung. Bei der Obduktion stellten die Rechtsmediziner später zahlreiche ältere Knochenbrüche fest. Unter anderem soll der Angeklagte dem Kind einen Oberschenkel, den Unterkiefer, ein Schlüsselbein und mehrere Rippen gebrochen haben. Zum Auftakt des Prozess wegen Kindesmisshandlung und Körperverletzung mit Todesfolge machte der 38-Jährige keine Aussage.

Laut Anklage kam es nach der Geburt des Kindes immer wieder zum Streit zwischen dem Angeklagten und der Kindesmutter. Dabei soll der heute 38-Jährige regelmäßig seine Wut an dem Kind ausgelassen haben. Nach dem Tod des Babys alarmierten die Eltern selbst einen Notarzt. Dieser schaltete sofort die Polizei ein.

Einer der ersten Beamten am Tatort sprach vor Gericht von einer "sehr unaufgeräumten Wohnung". Fast überall hätten benutztes Geschirr und Aschenbecher gestanden. Reste von Zigarettenasche seien sogar auf der Bettdecke des Kinderbettes gefunden worden, so der Zeuge.

(hsr/lnw)
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