Dortmund Ermittler rekonstruieren Anschlag auf BVB-Bus am Tatort

Dortmund · Bundeskriminalamt und Bundesanwaltschaft haben eine Woche nach dem Sprengstoff-Anschlag auf die Mannschaft des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund den Tatort und die Tat rekonstruiert.

 Zwei Polizeibeamte des BKA saugen mit einem Staubsauger in Dortmund Spuren vom Rasen des Anschlagortes.

Zwei Polizeibeamte des BKA saugen mit einem Staubsauger in Dortmund Spuren vom Rasen des Anschlagortes.

Foto: dpa, gki abl

Die Rekonstruktion der Tat sollte derselben Dramaturgie folgen wie der Anschlag selbst. Um 19.16 Uhr waren am Dienstag voriger Woche drei Sprengsätze explodiert, als der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund vom Hotel im Süden der Stadt aus Kurs auf das Stadion nahm, zum Spiel gegen AS Monaco.

Zur Rekonstruktion des Geschehens genau eine Woche später wollten Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt diesen Bus noch einmal zurück an den Tatort bringen. Aber das schwarze Fahrzeug streikt. Um die Szenerie doch noch nachzustellen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, fährt ein Ersatzbus auf. Bomben gehen natürlich nicht hoch und BVB-Spieler sitzen auch nicht darin. Sie sind am Morgen schon zum Rückspiel nach Monaco geflogen.

An dem folgenreichen Abend war alles echt: Der Bus ist gerade angefahren, als nach Explosionen Metallteile in den Bus, Autos und ein Haus einschlagen. Abwehrspieler Marc Bartra wird am Arm getroffen und schwer verletzt. Ein Motorradpolizist erleidet ein Knalltrauma. In einem gegenüber liegenden Haus gehen Scheiben zu Bruch. Die Bewohner haben Glück und sind gerade nicht im Wohnzimmer. Der getroffene BVB-Bus rollt noch aus und bleibt auf der Hauptstraße stehen.

Für die Rekonstruktion haben die Ermittler eine Hundertschaft zum Tatort gebracht. Was genau dort passiert, lassen BKA und Bundesanwaltschaft im Dunkeln. Über Täterwissen wollen sie nichts nach Außen dringen lassen. Über dem Gelände schwebt aber ein Hubschrauber und macht offenbar Aufnahmen. Filmteams und Fotografen bekommen erst im Nachhinein die Gelegenheit dazu.

Stunden zuvor hatten Beamte noch akribisch ein Wiesenstück an einer Hecke mit einem Sauggerät nach letzten Spuren abgesucht. In dieser Hecke waren die Sprengsätze deponiert. Wer die Tat begangen hat, ist noch offen, ob Islamisten, Rechte oder sonst irgendwelche Kriminelle.

(felt/lnw)
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