Evakuierung in Dortmund Sicherheitsdienst bewacht geräumten Hochhauskomplex

Dortmund · Nach der kurzfristigen Evakuierung eines Hochhauses in Dortmund wird der Gebäudekomplex Hannibal II nun von einem Sicherheitsdienst kontrolliert. Es waren erhebliche Brandschutzmängel festgestellt worden.

Dortmund: Hochhaus "Hannibal II" muss evakuiert werden
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Hochhaus "Hannibal II" in Dortmund muss evakuiert werden

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Foto: dpa, mku gfh

Betroffene Bewohner seien am Freitagmorgen über das weitere Vorgehen und ihre Unterbringung informiert worden, teilt die Stadt mit. Der Gebäudekomplex mit rund 800 Bewohnern in 412 Haushalten war am Donnerstag wegen Brandschutzmängeln evakuiert worden.

Nach Angaben der Stadt hatten Bauaufsicht und Feuerwehr den Komplex, dessen Eigentümer die Firma Intown ist, am Dienstag nach Hinweisen von Mietern kontrolliert. Die Ortsbesichtigung und eine anschließende Analyse der Aktenlage ergab demnach, dass nach "ungenehmigten Umbauarbeiten kein Brandschutz mehr existiert".

Bemängelt wurden fehlender Brandschutz in der Tiefgarage, nicht brandsichere Schächte mit direkten Verbindungen in die Wohnungen sowie fehlende Rettungswege. Wegen der "akuten Gefahren für Leib und Leben" beschloss der am Donnerstag eingesetzte Krisenstab der Stadt, das Gebäude sofort zu evakuieren, wie es in einer Mitteilung der Stadt hieß. "Wir stellen die Interessen der Mieter über alles", erklärte Krisenstabsleiter Ludger Wilde.

Im Gegenzug erklärte der Eigentümer Intown in Berlin, die Firma halte "die Maßnahme der Räumung des Wohnkomplexes für nicht rechtens, für unangemessen und ermessensfehlerhaft". Intown habe am Donnerstag erstmals von den detaillierten Brandschutzbedenken und baurechtlichen Themen Kenntnis erhalten und "keinerlei Zeit für eine Reaktion in der Sache gehabt", betonte Firmenchef Sascha Hettrich.

Hannibal II in Dortmund: Evakuierte in Notunterkunft
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Hannibal II in Dortmund: Evakuierte in Notunterkunft

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Foto: dpa, gki kno

Die meisten der etwa 800 Bewohner des Hochhauskomplexes haben die Nacht offenbar bei Freunden und Angehörigen verbracht. In einer als Notunterkunft dienenden Leichtathletikhalle blieben viele der 500 aufgestellten Feldbetten ungenutzt. Nach Angaben der Stadt Dortmund waren lediglich 135 dieser Betten in der Nacht belegt.

(AFP)
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