Dortmund Vermummte marschieren mit Fackeln vor Asylbewerberheim

Dortmund · Neue Provokation der rechten Szene in Dortmund: Vor einem Asylbewerberheim brüllen Vermummte rechte Parolen. Vergangene Woche hatten Unbekannte falsche Todesanzeigen für kritische Journalisten ins Netz gestellt.

 Ein Polizeiauto vor dem betroffenen Asylbewerberheim in Dortmund.

Ein Polizeiauto vor dem betroffenen Asylbewerberheim in Dortmund.

Foto: dpa, mb fdt

Mit brennenden Fackeln hat eine Gruppe vermummter Rechtsextremer vor einem Asylbewerberheim in Dortmund ausländerfeindliche Parolen skandiert. Die mindestens zwanzig Personen waren am Freitagabebd teilweise mit Halstüchern oder Schals vermummt, vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet, wie die Polizei mitteilte.

Gegen 21.00 Uhr alarmierten Zeugen die Beamten. Kurz darauf nahm die Polizei in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Eving 13 mutmaßliche Angehörige der rechtsextremen Szene fest. Gegen sie wird wegen Landfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungsverbot ermittelt.

Verletzt wurde laut Polizei niemand. Es gab auch keine Sachschäden. Die 13 Personen kamen am Samstagmorgen wieder auf freien Fuß. Strafrechtlich relevant seien die gerufenen Parolen wohl nicht gewesen, so ein Sprecher. Wer hinter der Aktion steckt, konnte die Polizei am Wochenende zunächst nicht sagen.

Die größte Stadt des Ruhrgebietes gilt als eine Hochburg von Rechtsextremen. Die rechtsextreme Partei "Die Rechte" ist seit der Kommunalwahl im Mai 2014 mit einem Sitz im Dortmunder Stadtrat vertreten. "Die Rechte" ist unter anderem von ehemaligen Mitgliedern der vor zweieinhalb Jahren verbotenen Neonazi-Gruppe "Nationaler Widerstand Dortmund" gegründet worden.

Erst vor wenigen Tagen hatten Unbekannte falsche Todesanzeigen von kritischen Journalisten und Politikern aus Dortmund im Internet veröffentlicht. Die Tat wird der rechten Szene zugeordnet, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

(dpa)
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