"Limbecker Platz" in Essen Drei Täter wollten laut Bericht mit Rucksack-Bomben zuschlagen

Essen/Düsseldorf · Was planten Salafisten in Essen? Einem Medienbericht zufolge wurden angeblich drei Attentäter rekrutiert, die am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr einen Selbstmordanschlag mit Rucksack-Bomben ausführen sollten.

Polizei schließt Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen
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Polizei schließt Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen

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Foto: Rene Anhuth/ ANC-NEW

Einem Bericht der "Welt" zufolge soll es sich bei dem mutmaßlichen Drahtzieher des geplanten Anschlages auf ein Essener Einkaufszentrum um einen 24-Jährigen aus Oberhausen handeln, der aber inzwischen in Syrien lebt. Das Landeskriminalamt führt den Mann seit 2015 als Gefährder in seinen Akten.

Die "Welt" berichtet weiter, dass der Plan der Terroristen vorsah, am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr insgesamt drei Selbstmordattentäter in dem Einkaufszentrum zuschlagen zu lassen. Bomben versteckt in Rucksäcken sollten um diese Uhrzeit hochgehen. Diese Details wollten weder die Polizei Essen noch die zuständige Staatsanwaltschaft auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigen.

Facebook-Messengerdienst

Die Kommunikation der Islamisten soll laut Medienbericht über den Facebook-Messengerdienst stattgefunden haben, worüber der Verfassungsschutz auf die Männer aufmerksam geworden sein soll. Dies ist eher ungewöhnlich. Normalerweise nutzten Terroristen besser verschlüsselte Dienste.

Die Zusammenarbeit mit Facebook in den USA soll in diesem Fall reibungslos verlaufen sein. Die angefragten Daten seien laut "Welt" binnen kürzester Zeit übermittelt worden. Auch diese Information wollten die offiziellen Behörden nicht bestätigen.

Die beiden Männer aus Oberhausen, die am Samstag festgenommen wurden, kamen noch am Wochenende wieder auf freien Fuß. "Sie können bislang nicht mit der Tatplanung in Verbindung gebracht werden", teilte die Polizei am Montag mit. Die Auswertung der in ihren Wohnungen sichergestellten Gegenstände dauere an.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte von einem möglichen Anschlag im Einkaufszentrum "Limbecker Platz" erfahren und die Polizei informiert. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger betonte am Wochenende, die bisherigen Ermittlungen hätten keine Anzeichen dafür gebracht, "dass mit Umsetzung oder Vorbereitungen konkret begonnen wurde". Die Geschäfte in dem Einkaufszentrum, das am Samstag geschlossen blieb, konnten am Montag wieder öffnen.

(siev)
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