Einbrüche in NRW Die Täter reisen von Stadt zu Stadt

Düsseldorf · 62.262 Einbrüche gab es im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen. Die Täter reisen zumeist aus dem Ausland ein und halten sich nicht lange in den Städten auf. Warum gelingt es der Polizei nicht, den Kriminellen das Handwerk zu legen?

Einbrüche in NRW: Ausländische Täter reisen von Stadt zu Stadt
Foto: NW008101

Die neue Kriminalstatistik für Nordrhein-Westfalen zeigt, dass die Zahl der Einbrüche deutlich angestiegen ist - um 18,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den 62.262 Einbrüchen konnte im Schnitt nur in jedem siebten Fall ein Täter gefasst werden. Und das, obwohl die Polizei sich nach Angaben des Innenministeriums bereits auf die "mobilen Täter" spezialisiert hat.

Mit dem Konzept "Motiv - mobile Täter im Visier" können Polizisten die Einbrecher städteübergreifend beobachten und verfolgen. Denn die Kriminellen halten sich selten länger in einem Ort oder einer Stadt auf. Sogenannte Blitz-Einbrüche sind ihre Spezialität: Binnen Sekunden gelangen sie in Wohnungen oder Häuser, greifen gezielt nach Wertgegenständen und Geld und sind nach wenigen Minuten wieder weg.

Die Haupttätergruppen reisen oft aus dem benachbarten Ausland oder aus Südosteuropa ein. Vor allem Städte, die eine gute Verbindung zu einer Autobahn haben sind ihr Ziel. "Das sind Profis: straff organisiert und bestens vernetzt. Nicht selten handelt es sich bei den Tätern um bestehende Familienbanden", sagt NRW-Innenminister Ralf Jäger. Oft seien die Täter schon nach wenigen Stunden nicht mehr in NRW, sondern in den Niederlanden. Die Ermittlungen gegen sie seien daher zeit- und personalaufwendig.

Und genau daran scheitern die Ermittlungen häufig, heißt es beim Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Es stehe nicht ausreichend Personal zur Verfügung und die Ressourcen würden auch in Zukunft nicht besser. In NRW fehlten tausende Kriminalbeamte, sagte Sebastian Fiedler, BDK-Landesvorsitzender.

In der jüngeren Vergangenheit versuchte das Land mehrmals, durch großangelegte Überprüfungen von Autos Einbrecherbanden zu ermitteln. Das reicht bisher aber offenbar noch nicht, um die Täter von ihren Beutezügen abzuhalten.

(rent)
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