Germanwings-Absturz Eltern von Absturzopfer aus Haltern gründen Stiftung
Münster · Die Eltern einer beim Germanwings-Unglück umgekommenen Schülerin aus Haltern am See haben eine Stiftung für internationale Verständigung gegründet. Genau einen Monat nach dem Absturz des Fluges 4U9525 am 24. März erhielten Annette und Martin Bleß die Anerkennungsurkunde für die Elena Bleß-Stiftung, wie die Bezirksregierung Münster am Freitag mitteilte.
Die Zehntklässlerin war unter den 16 Schülern und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums, die von einem Schüleraustausch in Katalonien zurückkehren sollten und beim Absturz ums Leben kamen. Für die Stiftung verwenden die Eltern die Entschädigungszahlungen der Lufthansa. Über die Höhe der Einlage wurde nichts bekannt.
"Im Sinne von Elena, die viel Freude am Erlernen fremder Sprachen hatte und dafür gern ins Ausland reiste, soll die Elena-Bleß-Stiftung in ihrem Rahmen dazu beitragen, die internationale Verständigung von Schülerinnen und Schülern zu fördern", sagte die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Annette Bleß. "Entschädigungen der Lufthansa können uns unsere Tochter nicht zurückgeben, aber die Erträge daraus können einen kleinen Beitrag für die Allgemeinheit leisten und die Erinnerung an Elena aufrechterhalten", ergänzte Martin Bleß.
Regierungspräsident Reinhard Klenke erklärte bei Übergabe der Urkunde, in der neuen Stiftung lebten Name und Gedenken an Elena Bleß weiter. "Sie geben etwas von der Liebe, die Sie Ihrer Tochter nicht mehr schenken können, an andere junge Menschen und Sie setzen ein beeindruckendes Zeichen von Tapferkeit, das anderen Leidenden Mut machen kann," so Klenke gegenüber den Eltern. Unter den Anwesenden waren auch der Leiter des Joseph-König-Gymnasiums, Ulrich Wessel, und der Halterner evangelische Pfarrer Karl Henschel.
Die Stiftung soll nach den Angaben Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe sowie internationale Gesinnung, Toleranz auf allen Gebieten der Kultur sowie den Völkerverständigungsgedanken fördern. Insbesondere sollen Auslands-Austauschprogramme und Auslandspraktika für Schüler unterstützt werden. Das Stiftungsvermögen muss ungeschmälert erhalten bleiben, hieß es. Zustiftungen und Spenden seien willkommen.