Festnahme in Bayern Entflohener Mörder aus Euskirchen ist gefasst

Euskirchen · In der Nacht zu Mittwoch ist ein 50-jähriger verurteilter Mörder aus der Justizvollzugsanstalt in Euskirchen ausgebrochen. Am späten Nachmittag wurde der Mann in Passau gefasst.

Der entflohene Straftäter, der aus der Euskirchener JVA in der Nacht zum Mittwoch geflohen war, wurde am Nachmittag von der Polizei in Passau gefasst. Das teilte die Leiterin der JVA, Renate Gaddum, unserer Redaktion mit. Der 50-Jährige befand sich im offenen Vollzug. Das heißt, er konnte sich frei bewegen. Nach Passau war er mit seinem eigenen Auto gefahren. Bei seiner Festnahme habe er keinen Widerstand geleistet.

1998 war der Mann vom Landgericht Bonn zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden, nachdem er einen 19-Jährigen in Niederkassel-Mondorf mit einem Kopfschuss getötet hatte. Die Ermittler vermuten, dass der Mann in der Nacht über einen 2,10 Meter hohen Zaun aus dem Gefängnis floh. Vermutlich sei dies zwischen Mitternacht und ein Uhr passiert.

Bei seiner Flucht hatte sich der Mann nach Angaben der JVA-Leitung Verletzungen zugezogen, diese habe er in der Nacht in einer Klinik in Mechernich behandeln lassen. Das Krankenhauspersonal alarmierte die Polizei. Danach verlor sich die Spur.

Bis zum vergangenen Jahr hatte der Mann seine Strafe in der JVA Remscheid verbüßt. Dann wurde er nach Euskirchen verlegt. In Euskirchen habe sich der Mann "im Großen und Ganzen regelgerecht verhalten". Das sagte Gaddum.

Sie habe zu keinem Zeitpunkt den Verdacht gehabt, der Mann könnte fliehen. Sie vermutete dahinter eine Kurzschlussreaktion. Bei ihm seien zuvor Handys gefunden worden — die auf dem JVA-Gelände nicht erlaubt sind. Als Reaktion hatte die JVA seine vollzugsöffnenden Maßnahmen vorerst auf Eis gelegt.

Frühestens am 19. Januar 2018 hätte der Verurteilte aus der Haft entlassen werden können.

(sef/dpa)
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