Aufklärung von Einbruchsdiebstählen Experte wirft Polizei Mülheim Fälschung der Statistik vor

Düsseldorf · Ein Kriminologe wirft der Polizei Mülheim laut einem Bericht vor, die Kriminalstatistik geschönt zu haben. Demnach seien mehr Fälle von Einbruchsdiebstahl als aufgeklärt angegeben worden als tatsächlich gelöst wurden.

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Foto: Martin Kempner

Bei der Mülheimer Polizei sollen 30 Fälle von Wohnungseinbruchsdiebstählen als aufgeklärt angegeben worden sein, allerdings habe es "in den Ermittlungsakten nicht den Hauch eines Ermittlungsansatzes oder einen Hinweis auf einen möglichen Täter" gegeben. Diesen Vorwurf erhebt der Polizeiwissenschaftler Frank Kawelovski in einer Stellungnahme für den Innenausschuss des NRW-Landtages, aus welcher "Der Westen" zitiert.

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Foto: RP-Grafik

Kawelovkis hatte demnach zwei Untersuchungen in den Jahren 2012 und 2015 durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis: "Zumindest für Wohnungseinbrüche gilt also: In 97 bis 98 Prozent aller Fälle bleiben die Täter unbestraft." Weiter heiße es in der Stellungnahme: "Die Diskrepanz zwischen den Aufklärungs- und Verurteilungsquoten zeigt eindringlich, in welchem Maße die Aufklärungsquoten künstlich nach oben getrieben werden."

Das Innenministerium sagte auf Anfrage von "Der Westen", das Landeskriminalamt prüfe die Angelegenheit und werde in der Sitzung des Innenausschusses am heutigen Donnerstag dazu Stellung nehmen. Das Ministerium wolle dieser Stellungnahme nicht vorgreifen, heißt es weiter.

(das)
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