Fünfjähriger in Herford lange vermisst Fall Dano: Polizei nimmt Mann fest

Düsseldorf · Im Fall des seit drei Wochen vermissten Dano aus Herford hat es nach übereinstimmenden Medienberichten eine Festnahme gegeben. Der Fünfjährige war lange vermisst. Am Donnerstag wurde eine Kinderleiche gefunden. Am Freitag äußert sich die Polizei.

 Beamte der Spurensicherung untersuchen in Herford den Fundort einer Kinderleiche.

Beamte der Spurensicherung untersuchen in Herford den Fundort einer Kinderleiche.

Foto: dpa, mg lof

Nach Informationen des "Westfalen-Blattes" wurde ein Mann festgenommen, der bereits 2007 im Verdacht gestanden haben soll, in Hannover ein achtjähriges Mädchen getötet zu haben. Auch die "Neue Westfälische" berichtete von einer Festnahme im Fall Dano.

Die Polizei wollte sich vor einer Pressekonferenz am Freitag nicht äußern. Staatsanwaltschaft und Polizei wollen in Bielefeld um 13 Uhr über neue Erkenntnisse zu dem vermissten Fünfjährigen informieren. Die letzte Hoffnung, den kleinen Dano aus Herford noch lebend zu finden, hatte sich am Donnerstag wohl zerschlagen. Im Stadtgebiet hatten Polizisten eine Kinderleiche gefunden.

Der Körper war in Herford in einem Gebüsch etwa 150 Meter entfernt vom Fluss Werre entdeckt worden. Noch sei nicht sicher, ob es sich um den Jungen handle. Gewissheit sollte eine Obduktion noch am Donnerstagabend bringen. Die Ergebnisse werden am Freitag veröfentlicht. Ob die Leiche sichtbare Verletzungen hatte, wollte die Polizei nicht sagen.

Danos Spur hatte sich am 14. März auf einem Spielplatz in der Nähe der Werre verloren. Der Spielplatz ist rund zwei Kilometer vom Elternhaus entfernt.

Ein Vergleich der Kleidung habe die Vermutung gestärkt, dass es sich um dem kleinen Dano handle, berichteten mehrere Medien. Der Junge ist 1,16 Meter groß und trug am Tag seines Verschwindens einen grauen Kapuzenpullover mit blau-weißem Muster, Jeans und rot-weiße Sportschuhe.

Nach Angaben der Polizei hatten zwei Ermittler am Mittag an der Werre nach Dano gesucht. Sie hätten dann aber die Umgebung etwas weiträumiger kontrolliert und seien durch puren Zufall auf die Leiche gestoßen. Sie lag in einem Gebüsch zwischen einer Tankstelle und einem Kanu-Club. Der Fundort wurde schnell weiträumig abgesperrt. Beamte der Spurensicherung in weißen Overalls drehten auf dem Gelände jeden Stein und jedes Blatt um.

Tagelang hatten Suchmannschaften den Abschnitt der Werre zwischen Herford und Bad Oeynhausen abgesucht. Hubschrauber, Wärmekameras, Spürhunde, Taucher, Boote mit Sonargeräten hatten keinen Erfolg gebracht. Auch der Wohnblock, in dem Danos Eltern und seine Geschwister wohnen, und eine Kleingartenanlage waren ergebnislos durchsucht worden. Eine 30-köpfige Ermittlergruppe ging Hunderten von Hinweisen nach. Am Ende hielten die Ermittler ein Verbrechen für immer wahrscheinlicher.

Die Eltern wurden am Donnerstag von der Polizei abgeschirmt. "Viele Menschen wollten den Eltern schon ihr Beileid bekunden", sagte eine Polizeisprecherin. Die Familie aus dem Kosovo werde von geschulten Beamten betreut.

Herfords Bürgermeister Bruno Wollbrink zeigte sich bestürzt. "Was kann es Schlimmeres geben, als die Leiche eines Kindes zu finden", sagte er. "Sollte es tatsächlich Dano sein, dann gilt unser aller Mitgefühl den Eltern und der Familie."

Zahlreiche Herforder hatten sich an der Suche beteiligt. In der ganzen Region hingen zahllose Plakate mit dem Bild des Jungen. Das Engagement der Herforder habe ihn beeindruckt, sagte der Bürgermeister. "Ich bin mir sicher, dass ganz Herford mittrauert."

(lnw)
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