Schwerer Unfall im Sauerland Zwölfjähriger verliert auf Sommerrodelbahn Teil des Beins

Bestwig · Im Freizeitpark Fort Fun in Bestwig im Sauerland hat es einen schweren Unfall gegeben. Einem zwölfjährigen Jungen wurden der Fuß und ein Teil des Unterschenkels abgerissen. Das war nicht der erste schwere Unfall in dem Park.

Junge verliert Teil seines Beins bei Unfall auf Sommerrodelbahn
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Junge verliert Teil seines Beins bei Unfall auf Sommerrodelbahn

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Wie der Freizeitpark in einer Stellungnahme auf seiner Facebookseite bestätigte, wurde der Junge mit einem Hubschrauber in eine Klinik in Gelsenkirchen geflogen. Es bestehe keine Lebensgefahr. Einzelheiten zu seinem Zustand waren am Sonntag weder dem Freizeitpark noch der Polizei bekannt.

Nach Angaben des Freizeitpark-Betreibers war der Zwölfjährige am frühen Samstagnachmittag aus noch ungeklärten Gründen während der Fahrt mit dem Fuß zwischen den Schlitten und die Schienen geraten. Sein Bein sei in der Mitte des Unterschenkels abgetrennt worden.

Nach Angaben der Pressestelle der Polizei im Hochsauerlandkreis ermittelt die Kriminalpolizei in dem Fall. Die Rodelbahn bleibt wegen des Unfalls vorerst geschlossen. Das schreibt auch der Freizeitpark auf seiner Webseite. Laut Polizei laufen die Untersuchungen an der Bahn am Sonntag weiter. Über neue Erkenntnisse will die Polizei in den nächsten Tagen informieren.

Beim "Trapper Slider" handelt es sich nach Angaben des Parks um Europas längste Rodelbahn in einem Freizeitpark. Die Fahrt geht 1,3 Kilometer bergab. Dieses Video aus dem Jahr 2016 zeigt eine Fahrt auf dem "Trapper Slider":

"Das Team des Freizeitparks Fort Fun Abenteuerland ist sehr betroffen", schreibt der Betreiber auf seiner Facebookseite. In Gedanken sei man bei dem Kind und seinen Eltern. Wie alle Fahrgeschäfte des Parks unterliege die Rodelbahn Trapper Slider strengen Sicherheitsauflagen und werde durch den TÜV regelmäßig kontrolliert.

Für die DRK-Mitarbeiter ging der Dienst im Freizeitpark Fort Fun Abenteuerland unterdessen weiter. "Wir führen immer Gespräche mit unseren Mitarbeitern und schauen, wie es ihnen nach einem Einsatz geht", erläutert der DRK-Kreisleiter. Die beiden Ersthelfer, die sich um den Zwölfjährigen gekümmert hatten, seien schon am Sonntag wieder in dem Freizeitpark im Einsatz gewesen.

Nicht der erste Unfall

Der Unfall ist nicht der erste auf einer Sommerrodelbahn in NRW - und auch nicht in diesem Freizeitpark. Im Juni 2000 verunglückte auf einer heute nicht mehr existierenden Sommerrodelbahn ebenfalls im Fort Fun ein siebenjähriger Junge. Wegen eines kaum zu erkennenden Risses in der Fahrrinne wurde dem Kind damals fast der Arm abgetrennt. Das Gliedmaß konnte später wieder angenäht werden. Diese Bahn war von dem Freizeitpark 2003 stillgelegt worden.

Auf einer Sommerrodelbahn in Bottrop war es 2009 gleich zu zwei Unfällen gekommen. Im Juni 2009 fiel ein Mann bei voller Fahrt aus dem Schlitten. Er verletzte sich lebensgefährlich am Kopf. Im Oktober 2009 verletzten sich zwei Besucher, als ihr Schlitten im Auslauf aus der Schiene kippte und 1,20 Meter tief stürzte. Einer der Beiden erlitt schwere Kopfverletzungen. Zu schnelles Tempo und ein Wasserfilm auf den Magnetbremsen waren die Ursachen für den zweiten Unfall, wie damals Ermittler mitteilten. Die Rodler sollen ungebremst ins Ziel gerast sein, ohne Bremshinweise auf der Strecke zu beachten. Der Wasserfilm habe die Bremsleistung am Ende der Strecke verringert.

(jco / felt)
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