Frankreich in NRW Teil 4: Essen Mit Liebe zum Zucker und Detail

Neuss · Der Konditormeister Adel Abd-El-Hamid bietet in seiner Neusser Patisserie Spezialitäten wie Eclairs und Macarons – seine raffinierten Rezepte hat er aus Frankreich mitgebracht.

Der Konditormeister Adel Abd-El-Hamid bietet in seiner Neusser Patisserie Spezialitäten wie Eclairs und Macarons — seine raffinierten Rezepte hat er aus Frankreich mitgebracht.

"La Maison du Gâteau" heißt das kleine Café in der Neusser Innenstadt — das Haus des Kuchens. Der französische Name muss sein, denn Adel Abd-El-Hamid kredenzt dort süße Leckereien wie in einer echten französischen Patisserie, in der Kulisse eines romantischen Bauernhauses in der Provence.

Abd-El-Hamid ist gebürtiger Neusser, seine Familie ist in Ägypten verwurzelt. Von seiner Großmutter lernt der Konditormeister die Sprache, die Kultur und damit auch die Liebe zum Essen der Franzosen kennen.

Während seiner Ausbildung hat Abd-El-Hamid auch in Frankreich in einer kleinen Patisserie gearbeitet. "Als Konditor hat man dort viel mehr Spielräume, kreativ zu arbeiten. Mehr Dekoration, mehr Details. Und die Kunden sind eher bereit, das Geld dafür zu bezahlen — auch wenn es etwas teurer ist."

Mehr Details, höhere Preise, aber kleinere Portionen: Die Franzosen ziehen kleine Törtchen, die man mit wenigen Bissen verdrücken kann, den großen Torten vor. Dafür schenken sie diesen wenigen Bissen besonders viel Aufmerksamkeit, sagt Abd-El-Hamid: "Die Wertschätzung des Essens ist eine andere. Die Franzosen sind richtige Genießer."

Die Rezepte für seine Eclairs und Macarons, die es seit einem Jahr in seiner Patisserie zu kosten gibt, hat Adel Abd-El-Hamid aus Frankreich mitgebracht. Manchmal muss er sich aber dem Geschmack seiner deutschen Kunden anpassen. So ist ein mächtiger Kuchen mit dreifacher Schokolade das beliebteste Gebäck.

Der Konditor selbst schwört jedoch auf Crêpes, sein liebstes französisches Essen. Entweder die klassischen Crêpes Suzette in Orangensauce oder gerne auch herzhaft mit Schinken und Käse — oft auch Galettes genannt.

So gelingen die berühmten Crêpes Suzette auch zu Hause:

  1. Zwei Eier, 200 ml Milch, 50 g zerlassene Butter, 100 g Mehl und eine Prise Salz in ein hohes Gefäß geben und pürieren. 20 Minuten quellen lassen.
  2. Die Schale einer Bio-Orange abreiben und den Saft auspressen. Zwei Orangen so schälen, dass die weiße Haut vollständig verschwindet. Die Fruchtfilets zwischen den Trennhäuten herausschneiden, dabei den Saft auffangen.
  3. Eine Pfanne mit etwas Öl ausstreichen, eine kleine Kelle Teig hineingeben und gleichmäßig verteilen. Auf beiden Seiten bei mittlerer Hitze hellgelb backen. Die fertigen Crêpes auf einen Teller geben und abdecken.
  4. 50 g Zucker und 2 EL Butter in der Pfanne schmelzen, Orangensaft zugeben und kurz einkochen lassen. Die gefalteten Crêpes hineingeben und kurz darin erwärmen. 6 EL Orangenlikör zugeben und flambieren. Orangenschale und -filets vorsichtig unterheben.

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(veke)
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