Prozess um Vergewaltigung in Siegaue "Sie war nur glücklich, weil sie beide noch am Leben sind"

Bonn · Im Prozess um die Vergewaltigung einer Camperin in Troisdorf bei Bonn haben am Montag Beamte der Kriminalpolizei ausgesagt. Sie schilderten, wie verzweifelt die Opfer nach dem Übergriff waren.

Der Angeklagte vor Gericht.

Der Angeklagte vor Gericht.

Foto: dpa, hka gfh

Die junge Frau habe zunächst erleichtert gewirkt, schilderte eine Polizistin am Bonner Landgericht. Schnell sei der Beamtin jedoch klar gewesen: "Sie war nur glücklich, weil sie beide noch am Leben sind."

Die 23-Jährige hatte zusammen mit ihrem Freund in der Siegaue gezeltet. Laut Anklage wurde das Paar aus Baden-Württemberg in der Nacht zum 2. April von einem 31-Jährigen mit einer Astsäge überfallen und bedroht, die Frau wurde vergewaltigt. Der Angeklagte ist ein Asylbewerber aus Ghana, der die Tat jedoch bestreitet.

Nach Aussage der Kripobeamtin reagierte die 23-Jährige geistesgegenwärtig. Sie ergab sich dem Täter ohne Widerstand zu leisten und beschwor ihren Freund beim Verlassen des Zeltes, sein Schweizer Messer stecken zu lassen und die Polizei zu rufen.

Als sie die Vergewaltigung später der Polizei geschildert habe, habe sie furchtbar gezittert. Anschließend sei sie zusammengebrochen. Ihr Freund habe von seinem Gefühl der Hilflosigkeit berichtet und sich mit der Frage gequält, ob er alles richtig gemacht habe. Seine Zweifel seien nur schwer zu zerstreuen gewesen.

Der Angeklagte hörte sich die Aussagen am Montag augenscheinlich genervt und gelangweilt an.

(sef/lnw)
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