Kreis Euskirchen Brüder wegen Terrorverdachts festgenommen

Karlsruhe · Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag im Kreis Euskirchen zwei junge Männer wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in ausländischen terroristischen Vereinigungen festnehmen lassen.

Die beiden 24 und 25 Jahre alten Brüder besitzen die deutsche und marokkanische Staatsbürgerschaft, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Polizeibeamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen nahmen die Männer fest. Laut Medienberichten fand der Einsatz unter Zuhilfenahme eines Spezialeinsatzkommandos in Bad Münstereifel im Kreis Euskirchen statt.

Grundlage seien Haftbefehle des Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof vom 22. Dezember 2016. Den Männern wird Mitgliedschaft im Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) und in der Al-Nusra-Front vorgeworfen.

Der 25-Jährige soll im Februar 2013 über Ägypten und die Türkei nach Syrien gereist sein. Dort habe er ein Kampftraining sowie Schieß- und Waffenausbildung erhalten. Der Mann habe sich an der Gefangennahme eines mutmaßlichen Spions und Kampfeinsätzen beteiligt. Er habe die Reise seines jüngeren Bruders nach Syrien vermittelt, wo dieser eine Kampfausbildung erhalten und sich ebenfalls an Kampfeinsätzen beteiligt haben soll.

"Den heutigen Festnahmen sind umfangreiche und intensive gemeinsame Ermittlungen der Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder vorausgegangen. Deutschland ist kein Rückzugsraum für Terrorunterstützer. Wer sich im Ausland an mörderischen Verbrechen beteiligt, muss hier mit Strafe rechnen", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger.

Die beiden Verdächtigen sollten noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.

(dpa/csr)
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