Prozess in Hagen Angeklagte schweigen vor Gericht zu Raubmord vor elf Jahren

Hagen · Elf Jahre nach dem Raubmord an einem Unternehmer hat in Hagen der Prozess gegen die beiden Angeklagten begonnen. Die 36 und 51 Jahre alten Männer sollen das Opfer in dessen Wohnung erschossen und anschließend mit Schmuck und Uhren im Wert von rund 600.000 Euro geflüchtet sein.

 Die Angeklagten beim Prozessauftakt im Gerichtssaal.

Die Angeklagten beim Prozessauftakt im Gerichtssaal.

Foto: Alex Talash/dpa

Zum Prozessauftakt haben beide zu den Vorwürfen geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die aus Lünen und Bosnien-Herzegowina stammenden Angeklagten am 9. November 2006 gegen 19 Uhr an dem Haus des Unternehmers aufgetaucht sind. Dort sollen sie dessen Lebensgefährtin abgefangen und sie mit Waffengewalt gezwungen haben, die Tür zu öffnen.

Bei der Suche nach Beute sollen sie auf den Unternehmer getroffen und ihn erschossen haben. Der 55-Jährige wurde in die Brust getroffen. Während er im Erdgeschoss starb, wurde seine Lebensgefährtin laut Anklage gezwungen, den Tresor zu öffnen.

Verteidigung hofft auf Freispruch

Der brutale Raubmord galt jahrelang als ungelöster Fall - bis es plötzlich doch noch DNA-Treffer gab. Eine Spur führte zu dem aus dem westfälischen Lünen stammenden Angeklagten, der im März 2016 durch das Landgericht München II bereits wegen versuchten Mordes zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden ist. Die zweite Spur führte zu dem Angeklagten aus Bosnien-Herzegowina. Er war im vergangenen Sommer am Dortmunder Flughafen festgenommen worden.

Aus Sicht von Verteidiger Dr. Frank Nobis steht die Anklage jedoch auf "tönernen Füßen". Es gebe nur Indizien, die allenfalls Vermutungen zuließen. "Wir hoffen auf einen Freispruch und werden auf jeden Fall darum kämpfen", so Nobis am Rande der Verhandlung.

Das Hagener Schwurgericht hat für den Prozess zunächst noch neun Verhandlungstage bis zum 19. März 2018 vorgesehen.

(das/lnw)
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