Justiz-Panne Hahnwald-Mörder floh ohne Hilfe von Gefängnis-Beamten

Düsseldorf · Anders als in einem Medienbericht behauptet, konnte der sogenannte Hahnwald-Mörder Detlef W. (43) offenbar doch ohne die Hilfe von Mitarbeitern der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rheinbach entkommen.

Justiz-Panne: Hahnwald-Mörder floh ohne Hilfe von Gefängnis-Beamten
Foto: imago

Das geht aus einem noch unveröffentlichten Bericht der Landesregierung hervor. Demnach konnte W. sich in einem Container mit Schreinerei-Abfällen verstecken und während des Transports zu einer gut zwei Kilometer von der JVA entfernten Entsorgungsstelle fliehen.

Der 43-Jährige wurde im November 2008 wegen Mordes an einer Kölner Millionärin zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Zwei Tage nach seiner Flucht am 30. April wurde er in Köln wieder festgenommen. Ein Mithäftling hatte gegenüber dem WDR an Eides statt versichert, zwei JVA-Beamte hätten W. bei der Flucht geholfen

Demgegenüber hält NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) jetzt in seinem Bericht fest: "Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bonn ist davon auszugehen, dass der Gefangene die Flucht alleine geplant, organisiert und durchgeführt hat." Allerdings hätten die Beamten der JVA das interne Sicherheitskonzept nicht in allen Details befolgt. So sei im Zusammenhang mit dem Abtransport der Container nicht ausreichend auf die Vollzähligkeit der Gefangenen geachtet worden. W. selbst bestreitet die Angaben seines Mithäftlings zur angeblichen Fluchthilfe.

(RP)
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