Proteste in Tagebau Hambach Prozess gegen "Unbekannt" startet mit Unterbrechung

Kerpen · Vier junge Braunkohle-Aktivisten stehen in Kerpen vor Gericht. Sie verweigern Angaben zu ihrer Identität. Beim Prozessauftakt am Donnerstag gab es aber ganz andere Probleme.

Prozess gegen Umweltaktivisten unterbrochen
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Foto: Henning Kaiser/dpa

Noch vor Verlesung der Anklage ist ein Prozess gegen vier Braunkohlegegner am Donnerstag in Kerpen unterbrochen worden. Ein Anwalt monierte, dass ihm nicht alle Akten rechtzeitig vorgelegen hätten. In dem Verfahren stehen zwei sehr junge Frauen und zwei junge Männer, deren Identität nicht bekannt ist, wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht. Nach Angaben des Gerichts sollen sie sich aus Protest gegen weitere Rodungen im Hambacher Wald am dortigen Braunkohletagebau an Holzkonstruktionen angekettet haben. Einer soll sich in einem Erdloch verschanzt haben.

Das Gericht kennt weder Namen, Alter, noch Nationalität oder Anschrift der Angeklagten. Seit der Festnahme im Januar verweigern die jungen Leute Angaben zu ihrer Identität, wie das Amtsgericht mitteilte. Sie saßen seit Mitte Januar im Gefängnis, damit sie für das Strafverfahren greifbar waren. Das Amtsgericht hob den Haftbefehl gegen die beiden Frauen und einen Mann auf. Der vierte Angeklagte, der bei der Blockade ein Messer dabei gehabt haben soll, muss weiter in Haft bleiben.

Ein vom Gericht in Auftrag gegebenes Gutachten kam zu dem Schluss, dass die beiden jungen Frauen jünger als 21 Jahre sein müssen. Darum gab die Vorsitzende Richterin dieses Verfahren an die Jugendkammer ab. Das Verfahren wird am 29. März fortgesetzt.

(see/lnw)
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