Hochhaus in Dortmund Mieter von "Hannibal II" sollen Wohnungen endgültig räumen

Dortmund · Das Dortmunder Hochhaus "Hannibal II" soll geschlossen werden. Der Grund sind gravierende Brandschutzmängel. Die Mieter müssen deshalb ihre Wohnungen komplett räumen, wie die Stadt mitteilt. Der Mieterverein kritisiert die Entscheidung.

 Das Dortmunder Hochhaus "Hannibal II" (Archiv).

Das Dortmunder Hochhaus "Hannibal II" (Archiv).

Foto: dpa, mku gfh

Der Eigentümer-Vertreter Intown habe mitgeteilt, die Mieter müssten Möbel und sonstiges Inventar bis zum 15. Februar aus den Wohnungen entfernen, teilte die Stadt Dortmund am Freitag mit. Danach dürfe das Gebäude nicht mehr betreten werden, Umzüge seien nicht mehr möglich. Versorgungsleitungen wie Wasser und Strom würden abgetrennt. Eine Intown-Sprecherin kündigte am Freitag auf Anfrage an, das Unternehmen werde sich in der nächsten Woche äußern.

Das Hochhaus "Hannibal II" mit mehr als 400 Wohnungen war im September vergangenen Jahres kurzfristig geräumt worden. Viele der mehr als 750 Bewohner haben seitdem noch keine dauerhafte neue Bleibe gefunden, so dass ihre Möbel noch in den Wohnungen stehen. Bislang können die Mieter die Wohnungen noch in Begleitung eines Sicherheitsdienstes betreten.

Intown klagt gegen Stadt Dortmund

Der Dortmunder Mieterverein hält die Schließung des Gebäudes für unzulässig. Bewohner mit bestehendem Mietverhältnis hätten ein Recht auf Zugang zur eigenen Wohnung. Intown müsse auch die Heizungsanlage in Betrieb lassen, um Schäden am Eigentum der Mieter auszuschließen, teilte der Mieterverein am Freitag mit.

Intown hält die Räumung für nicht rechtens und hat die Stadt verklagt. Auf die genannten Mängel hätte mit weniger schwerwiegenden Maßnahmen reagiert werden können. Im vergangenen Oktober hatte das Unternehmen mitgeteilt, die Beseitigung der genannten Mängel und weitere Modernisierungsmaßnahmen würden rund zwei Jahre dauern.

(wer)
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