Polizei fahndet nach 19-Jährigem Neunjähriger in Herne getötet - Täter auf der Flucht

Herne · Ein 19-Jähriger soll am Montagabend in Herne seinen neun Jahre alten Nachbarsjungen getötet haben. Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht und ist möglicherweise bewaffnet. Der Täter soll sich im Darknet mit seiner Tat gebrüstet haben.

Toter Junge in Herne - Polizei sichert Spuren (6.März 2017)
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Neunjähriger Junge in Herne getötet

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Foto: dpa, mku hjb

Polizeibeamte fanden den Leichnam des Neunjährigen im Keller eines Reihenhauses in Herne. Als ungefähre Tatzeit gab ein Polizeisprecher 18.35 Uhr am Montagabend an. Der Junge sei erstochen worden. Die Polizei sei rund zwei Stunden nach der Tat vor Ort gewesen sein. Der Tatort liegt nach Angaben von Augenzeugen in einem gemischten Wohnviertel in Herne mit Ein- und Mehrfamilienhäusern.

Polizisten suchten am frühen Dienstagmorgen in Herne und den angrenzenden Ruhrgebietsstädten nach dem flüchtigen mutmaßlichen Täter Marcel H.. Über ihn wisse man, dass er Kampfsportler sei. Es sei unklar, ob er bewaffnet sei. Die Polizei geht davon aus, dass er gefährlich ist.

Zum Hintergrund der Tat machte der Polizeisprecher keine Angaben. Der 19-Jährige habe in der Nachbarschaft des Jungen gewohnt, hieß es lediglich. Mutmaßlicher Täter und Opfer seien nicht miteinander verwandt. Eine Mordkommission habe die Ermittlungen übernommen.

Der Flüchtige wird als rund 1,75 Meter groß, blond und sehr schlank beschrieben. Zudem sei er Brillenträger und trage eine Hose und Weste in Tarnfarben. Über ihn ist weiter bekannt, dass er ein zurückhaltender Mensch sei.

Die Polizei bittet Menschen, die den Mann erkennen, ihn nicht anzusprechen, sondern umgehend den Polizei-Notruf zu wählen. Außerdem hat die Polizei unter der Rufnummer 0234 / 909-4244 ein Telefon für Hinweise zur Tat oder zum Aufenthaltsort von Marcel H. eingerichtet. Bislang sind bei der Polizei einige Hinweise eingegangen, einen Fahndungserfolg gebe es einem Sprecher zufolge aber noch nicht.

Der mutmaßliche Täter hat sich im Internet mit seiner Tat gebrüstet. Das sagte ein Sprecher der Polizei in Bochum am Dienstagmorgen. Der Verdächtige habe ein Video in einem streng abgeschotteten Bereich des Internet veröffentlicht - dem sogenannten Darknet. Ein Nutzer des Darknets habe die Polizei informiert, die wenig später am Montagabend die Leiche des Neunjährigen im Keller eines Hauses in Herne fand.

Kriminelle wickeln in dem anonymisierten Darknet Waffen- und Drogengeschäfte ab oder handeln mit Kinderpornografie.

(oko/dpa)
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