Eigentlich zählt NRW zu den warm-gemäßigten Klimaregionen. Die vergangenen drei Hitzetage lassen aber bei so manchem das Gefühl zurück, dass es auch hierzulande immer früher immer wärmer wird.

Tatsächlich ist laut Landesumweltamt die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur zwischen 1881 und 2015 um 1,4 Grad gestiegen. Und auch die Meteorologen können einen Trend zu höheren Temperaturen feststellen, auch angesichts der vergangenen drei heißen Tagen.

Die meisten Rekorde stammen aus 2005

"Es sind in den letzten Tagen sehr viele Temperaturrekorde für den gesamten Mai gebrochen worden", sagt Martin Schönebeck, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). So habe man am Montag in Köln-Wahn 34,4 Grad gemessen, der bisherige Rekord aus dem Jahr 2005 habe bei 32,4 Grad gelegen.

Schönebeck schränkt allerdings ein, dass es nicht jedes Jahr zu neuen Rekorden komme. So stammten die meisten Temperaturrekorde bislang aus dem Jahr 2005. "Aber die Tendenz geht auf jeden Fall zu wärmeren Temperaturen." Und das nicht nur im Mai, sondern auch in allen anderen Monaten, sagt der Meteorologe.

Der diesjährige März war der wärmste überhaupt

Das hat sich auch im März dieses Jahres gezeigt, wie im Klimaatlas des Landesumweltamtes nachzulesen ist. Denn der Monat war deutschlandweit der wärmste März seit Beginn der Messungen 1881, auch in NRW. Hierzulande war es damals mit 8,3 Grad bundesweit am wärmsten — das waren 3,8 Grad über dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Generell seien elf der 20 wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert gemessen worden.

Doch trotz der steigenden Temperaturen und der enormen Hitze der vergangenen Tage: Ein neuer Rekord für den Monat Mai wurde am Montag in NRW nicht aufgestellt. Der lag bei 35,0 Grad in Münster — und zwar im Jahr 1922.