Cannabis angebaut Ermittler finden Drogenplantage im "Horrorhaus" in Höxter
Höxter · Das so genannte "Horrorhaus" von Höxter, in dem Frauen jahrelang misshandelt worden sein sollen, ist in jüngster Zeit für eine Drogenplantage genutzt worden. Über 1000 Cannabispflanzen stellte die Polizei am Mittwoch in dem Gebäude sicher.
"Es gab Ermittlungen im Drogenmilieu und in diesem Zusammenhang ist man drauf gekommen, dass sich eine Plantage im besagten Haus befindet", sagte ein Sprecher. Die "Bild"-Zeitung hatte online zuerst darüber berichtet.
Die Plantage soll von mindestens fünf Personen aufgebaut worden sein. Kripo-Beamte nahmen mit Unterstützungen von Spezialeinheiten zwölf Personen in dem Objekt fest. Laut den Ermittlungen des Kommissariats für Organisierte Kriminalität ist vermutlich ein 42-jähriger Türke aus den Niederlanden Kopf der Bande. Unter den Festgenommenen sind Frauen, die vermutlich als Erntehelferinnen in der Plantage dienten.
Im Haus haben die vor dem Landgericht Paderborn stehenden Angeklagten Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. gelebt. Sie sollen Frauen in das Haus nach Ostwestfalen gelockt und schwer misshandelt haben. Zwei Frauen starben. Der 47-Jährige und die 48-Jährige sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Das Haus war zwischenzeitlich verkauft worden. Angaben zum neuen Eigentümer wurden nicht gemacht.