Düsseldorf Immer wieder kommt es zu Chemie-Unfällen in NRW

Düsseldorf · Die Panne in dem Aromen-Unternehmen Silesia setzt eine lange Reihe von Chemie-Unfällen in Nordrhein-Westfalen fort.

Explosion in Chemiepark in Marl
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Explosion in Chemiepark in Marl

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Erst im September 2012 hatte das Düngemittel-Unternehmen Compo in Krefeld gebrannt, eine riesige schwarze Rauchwolke war über das Rheinland gezogen. Zwei Wochen zuvor waren 25 Arbeiter im Chemiepark Dormagen verletzt worden. Im März 2012 hatte es einen Brand in einem Evonik-Werk in Marl gegeben, bei dem zwei Menschen ums Leben gekommen waren. Wie gefährlich sind Chemieanlangen im dicht besiedelten NRW?

Der Verband der chemischen Industrie (VCI) betont, die Branche sei heute einer der sichersten Bereiche der gewerblichen Wirtschaft. Laut Unfallversicherung gab es 2011 in der Chemie 11,79 meldepflichtige Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden. Nur Verwaltungen und Gesundheitsdienste schnitten besser ab. Gefährlicher ist es dagegen in den Branchen Bau (40 Unfälle je eine Million Arbeitsstunden) und Nahrung/Gastgewerbe (24 Unfälle). Doch wenn etwas passiert, sind die Unfälle oft spektakulär. Typische Chemie-Unfälle sind Brände, Explosionen und der Austritt von Schadstoffen. Sie wirken sich besonders aus, wenn die Anlagen nah an Wohngebieten liegen.

Doch Unternehmen investierten heute mehr in Sicherheit und hätten ein anderes Risiko-Bewusstsein, heißt es bei der Kommission für Anlagensicherheit beim Bundesumweltministerium. Das ist wichtig, denn von Chemie-Unternehmen hängt einiges ab. 400 Chemie-Unternehmen sitzen allein in NRW, sie geben 88 000 Menschen Arbeit. Mit 47 Milliarden Euro Jahresumsatz ist die Chemie nach Metall die wichtigste Branche. Zugleich ist NRW der wichtigste deutsche Chemie-Standort.

(RP/csi)
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