Zahl seit 2007 fast verdoppelt In NRW gibt es 21.500 Kampfhunde

Düsseldorf · Die Zahl der so genannten Kampfhunde, für deren Haltung die Besitzer eine besondere Sachkunde und Zuverlässigkeit nachweisen müssen, ist in NRW auf 21.500 gestiegen. Damit hat sich die Zahl seit 2007 fast verdoppelt.

Das geht aus einer noch unveröffentlichten Antwort des Umweltministeriums auf eine Kleine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Ulrich Alda hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Vor sieben Jahren wurden nach früheren Angaben der Landesregierung noch "insgesamt 12.023 dieser als gefährlich eingestuften Hunde in NRW registriert".

Trotzdem ist die Gefahr, die von Hunden für die Bevölkerung ausgeht, nach Einschätzung von Alda "objektiv kleiner als allgemein angenommen", wie der Politiker am Mittwoch sagte, "das Landeshundegesetz hat sich bewährt." Die damalige rot-grüne Landesregierung hatte die Vorschriften für das Halten von großen und von gefährlichen Hunden 2003 verschärft. Seither gilt für große Hunde weitgehender Leinenzwang und für gefährliche Rassen wie Pitbulls oder Bullterrier zusätzlich Maulkorbzwang.

Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, wurden 6091 Hunde in NRW auf Antrag vom Leinen- oder Maulkorbzwang befreit. Die dafür notwendige Verhaltensprüfung haben nur 219 der Tiere nicht bestanden. In 806 Fällen mussten Leinen- und Maulkorbzwang unter Androhung von Zwangsgeld durchgesetzt werden. Die Landesregierung schreibt: "Ein vermehrtes Auftreten von Beißvorfällen in NRW in den letzten Monaten ist nicht zu verzeichnen, jedoch ist es zutreffend, dass immer wieder große Hunde entgegen der Vorgaben nicht an der Leine geführt werden."

Englische Bulldogge ist kein Kampfhund

Unser Bericht über Kampfhunde in NRW zeigte zunächst eine Englische Bulldogge, die aber kein Kampfhund ist, sondern, wie uns viele Leser versichert haben, ein ausgesprochen friedliebender Hausgenosse. Wenn Sie uns zeigen wollen, wie freundlich Ihre Bulldogge ist, schicken Sie uns Ihr Lieblingsfoto: report@rheinische-post.de. Laut NRW-Umweltministerium, das den Begriff "Kampfhund" nicht verwendet, ist die Zahl der "gefährlichen Hunde", zu denen nicht nur Kampfhunde gehören, seit 2007 um 3000 gesunken. Für die Haltung solcher Hunde müssen Besitzer eine besondere Eignung nachweisen. Wir hatten berichtet, dass die Zahl der Kampfhunde sich verdoppelt habe, dabei aber irrtümlich unterschiedliche Gruppen von Hunden verglichen.

(tor)
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