Jahresrückblick Über diese NRW-Geschichten haben wir 2015 geschmunzelt

Düsseldorf · Ein Erpresser kommt mit Mutti zur Lösegeldübergabe, ein Schüler will sich alle Abi-Aufgaben legal vorab beschaffen – und ein Gericht beschäftigt sich mit 21 Orgasmen: 2015 gab es einige kuriose Fälle in NRW. Ein Rückblick zum Schmunzeln.

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Kuriose und lustige Polizeimeldungen aus NRW

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Ein Erpresser kommt mit Mutti zur Lösegeldübergabe, ein Schüler will sich alle Abi-Aufgaben legal vorab beschaffen — und ein Gericht beschäftigt sich mit 21 Orgasmen: 2015 gab es einige kuriose Fälle in NRW. Ein Rückblick zum Schmunzeln.

Es sollte ein Vorstoß für mehr Gleichberechtigung im Dortmunder Straßenverkehr werden. Doch der ging ganz schön in die Hose. Stadtteilpolitiker wollten ihre Ampeln gerne auf weiblich trimmen. Grüne und rote Ampelfrauen sollten zeigen, wann die Fußgänger die Straße überqueren dürfen. Dank Zopf und Kleidchen hätten sie sogar besonders hell geleuchtet. Doch so groß das bundesweite Interesse an dem Vorstoß auch war - am Ende scheiterte die Idee an Verwaltungskompetenzen. Die Stadtteilpolitiker seien gar nicht zuständig für die Gestaltung der Ampeln, urteilte das Tiefbauamt im Januar. Die Entscheidung bliebe beim Stadtrat - doch der packte das Thema nicht an.

Wie einfach könnte doch das Abiturientenleben sein, wüsste man nur, welche Fragen die Prüfer stellen. Diesen Gedanken wird der Münsteraner Schüler Simon Schräder nicht mehr los, während er sich auf die zentral gestellte Abiturprüfung im April vorbereitet. Und weil Fragen nichts kostet, fragte er den Staat. Genauer: Er richtete eine offizielle Anfrage an das nordrhein-westfälische Schulministerium und beruft sich auf das Informationsfreiheitsgesetz. Das Medienecho war enorm - doch letztlich ging Simons Plan nicht auf. Er bekommt zwar ein freundliches Antwortschreiben vom Schulministerium. Seine Abiklausuren muss er trotzdem schreiben, ohne die Aufgaben vorher zu kennen.

Jahresrückblick 2015: Die Schlagzeilen aus NRW
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Germanwings-Absturz bis Reker-Attentat: Die NRW-Schlagzeilen 2015 in Bildern

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Foto: dpa, ve fux

Das war mal ein wildes Versprechen, das das Landgericht Düsseldorf im November beschäftigt hat: Mit dem Hinweis auf zu 21 mögliche Orgasmen warb ein Kondomhersteller für seine Siebenerpackung. Der Fall kam vor das Düsseldorfer Landgericht, und da machte der junge Geschäftsführer folgende Rechnung auf: Eine Frau könne bei der Verwendung eines Kondoms zwei Orgasmen haben. Dazu der Orgasmus des Mannes, macht drei Orgasmen. Mit einer Siebenerpackung seien somit 21 Höhepunkte möglich. Die Richterin überzeugte das nicht. Der Spruch könne gerade unerfahrene Jugendliche verleiten, ein Kondom mehrmals zu verwenden.
Jetzt muss die Firma auf ihren kecken Slogan verzichten.

Er erpresste eine Supermarkt-Kette um eine Millionensumme und drohte damit, Lebensmittel zu vergiften. Doch zur Lösegeldübergabe traute sich der 38-jährige Erpresser nicht ohne seine Mami: Vor dem Landgericht Köln wurde die kuriose Lösegeldübergabe noch einmal im Detail rekonstruiert. Weshalb er seine Mutter zur Lösegeldübergabe mitgebracht habe, wollten natürlich auch die Richter wissen. "Ich hätte das Auto sonst nicht bekommen", sagte der Mann zur Begründung. So kurios der Fall ist: Das Gericht verurteilte ihn im Oktober zu zweieinhalb Jahren Haft.

Es begann mit einem Hundehaufen - und endete mit einer handfesten Schlägerei. Im Juni hatte der Hund einer 32-Jährigen in Bergisch-Gladbach einen Haufen auf einer Wiese hinterlassen. Eine 33-Jährige sah das und forderte die Hundebesitzerin auf, die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners zu entfernen. Doch die dachte gar nicht daran. Beide Frauen brüllten sich gegenseitig an, dann flog ein Schlüsselbund gegen den Kopf der Hundehalterin. Die holte Verstärkung. Am Ende waren fünf teilweise bewaffnete Personen in eine Schlägerei verwickelt. Erst die Polizei konnte schlichten.

Düsseldorf: Kuriose Fälle vor Gericht
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Düsseldorf: Kuriose Fälle vor Gericht

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Foto: Wulf Kannegiesser

Ein Hund in einem Altkleidercontainer? Eine Frau in Mechernich (Kreis Euskirchen) konnte im Mai ihren Ohren kaum trauen. Doch aus dem Container kam eindeutig Hundegebell. Die besorgte Frau alarmierte die Polizei, die forderte Unterstützung bei der Feuerwehr an. Mit vereinten Kräften wurde der Container aufgebrochen. Dann konnte Entwarnung gegeben werden: Eingesperrt war kein hilfloser Welpe, sondern ein batteriebetriebener Spielzeughund.

Und dann wurde es weihnachtlich - auch bei den Kuriositäten. In Fröndenberg (Kreis Unna) haben zwei Weihnachtsmänner einen geschmückten Tannenbaum aus einer Bankfiliale geklaut. "Sie kamen rein mit Bart, Kutte, in voller Montur. Das hat keine zehn Sekunden gedauert und der Baum war weg", berichtete die Filialleiterin. Die Polizei nahm den Banküberfall der etwas anderen Art mit Humor und teilte mit. "Ob sie draußen einen Schlitten als Fluchtwagen stehen hatten, wissen wir nicht."

(met/ lnw)
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