Vermisstenfall aus Essen Jetzt bricht Aylin ihr Schweigen

Essen · Die mehr als vier Tage lang verschwundene 15-Jährige aus Essen war wohl selbst die vermummte und bislang unbekannte Person im Keller ihres Wohnhauses. Sie habe das einem Ermittler berichtet, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Aylins Mutter und ein Nachbar hatten am Tag des Verschwindens die rätselhafte Person im Keller überrascht. Bei einem Handgemenge war der Nachbar mit einem Messer leicht an der Hand verletzt worden, die Vermummte war geflohen.

Die 15-Jährige habe nun ausgesagt, dass es durch eine unglückliche Abwehrbewegung zu der Verletzung gekommen sei, berichtete die Polizei. Sie ermittelt jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die Jugendliche.

Mit dem Ermittler sprach das Mädchen auch über die Hintergründe ihres Abtauchens. Der Grund sei eine psychische Ausnahmesituation gewesen, habe sie glaubhaft angegeben. "Es gibt keinerlei Hinweise auf einen Konflikt im Elternhaus", hieß es. Aylin befinde sich weiter in ärztlicher Obhut.

Nach ihrer Flucht sei die 15-Jährige mit dem Zug nach Köln gefahren, hieß es weiter. Sie habe sich überwiegend dort aufgehalten. Geschlafen habe sie lediglich stundenweise in verschiedenen Zügen.

Aylin war am Mittwoch vergangener Woche nach einem Spaziergang mit dem Familienhund spurlos verschwunden. Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot nach ihr gesucht. Am Sonntagabend war das Mädchen bei einer Verwandten in Köln wieder aufgetaucht.

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