Untersuchungshaft Terror-Verdächtiger: Angehörige dachten, Kerim B. sei tot

Kleve · Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat am Donnerstag Untersuchungshaft für den mutmaßlichen Terroristen Kerim B. aus NRW angeordnet. Sein Umfeld ging davon aus, der Terrorverdächtige sei hingerichtet worden.

In diesen Ländern gibt es gefährliche IS-Ableger
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Foto: ap

Dem 22-Jährigen wird vorgeworfen, schwere staatsgefährdende Gewalttaten vorbereitet zu haben. B., der Mittwoch am Düsseldorfer Flughafen festgenommen worden war, hat sich schon in seiner Jugend radikalisiert, ließ sich auch von Angehörigen und Gläubigen seiner Heimat-Moschee nicht umstimmen.

Bereits in seiner Schulzeit im niederrheinischen Kranenburg soll er auffällige Tendenzen gezeigt haben, in Duisburg und Düsseldorf rutschte er schließlich in die Salafisten-Szene ab. Dabei stammt B. aus einer westlich geprägten Familie: Er ist Sohn einer türkischen Muslimin und eines niederländischen Christen.

Die Festnahme am Düsseldorfer Flughafen soll sein Umfeld überrascht haben. Seit einigen Monaten habe es keinen Kontakt mehr zu ihm gegeben, heißt es. Einige Bekannte seien davon ausgegangen, dass B. von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hingerichtet worden sei, weil er zurück nach Deutschland fliehen wollte. Spekuliert wird auch, dass der IS ihm möglicherweise seinen Pass abgenommen haben könnte. Angehörige sollen zudem in Kontakt zu einem Aussteigerprogramm für Salafisten gestanden haben. Ob B. auf der Flucht vor dem IS war oder Anschläge in Deutschland plante, wird noch ermittelt.

(lukra)
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