Defizit in NRW Viele Kita gehen bei Sprachförderung leer aus

Düsseldorf · Die meisten etwa 9.500 Kindergärten in Nordrhein-Westfalen erhalten vom Land weder spezielle Mittel für Sprachförderung noch für soziale Brennpunktarbeit. Wie NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) am Freitag auf eine FDP-Anfrage im Düsseldorfer Landtag mitteilte, bekommen landesweit 2.352 Kitas Mittel für Sprachförderung.

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Foto: dpa, Rainer Jensen

357 Einrichtungen würden wegen ihres Standorts in einem sozialen Brennpunkt gefördert. Weitere 1.344 Kindergärten erhalten nach den Angaben Mittel aus beiden Fördertöpfen. Im Landeshaushalt sind 45 Millionen Euro für die Kinderbetreuung in sozial schwierigen Milieus und 25 Millionen Euro für Sprachförderung vorgesehen.

Laut Familienministerium bekommen 5.420 Kitas überhaupt keine Landesmittel für Sprach- und Sozialförderung.

Der FDP-Familienexperte Marcel Hafke beklagte, dass in Regionen wie den Kreisen Rhein-Sieg, Wesel, Coesfeld und Euskirchen über 80 Prozent der Kindergärten bei der Sonderförderung des Landes leer ausgingen. Für Kinder mit Sprachförderbedarf sei dies ein "gravierender Nachteil".

Zudem kritisierte der FDP-Politiker die "Ungleichbehandlung" einzelner Trägergruppen. Während 61 Prozent der kommunalen Kitas spezielle Sprach- und Sozialfördermittel aus der Landeskasse erhielten, seien es bei den kirchlichen und freien Trägern nur 40 Prozent und bei den Elterninitiativen sogar nur 14 Prozent. Nach Angaben des Familienministeriums erhalten von den etwa 3.600 Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft 2.199 Einrichtungen keine Sonderförderung.

(KNA)
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