Fotos Kölner haben keine Angst am Hauptbahnhof
Luise Glück (45) ist mit ihrer Tochter (20) aus Ludwigsburg angereist. Der Köln-Besuch war ihr Weihnachtsgeschenk. Den Besuch aufzuschieben oder sogar ganz abzusagen kam für sie nicht infrage. „Solche Übergriffe hätten in jeder Großstadt passieren können und haben nichts mit Köln zu tun“, meint sie.
„Es ist erschreckend, was da passiert ist“, sagt Birgit Piepenhagen (45) aus Düren. „Angst habe ich nicht. Mein Mann hat vielleicht ein etwas mulmiges Gefühl, weil ich hier allein unterwegs bin. Köln ist aber noch immer eine tolle und weltoffene Stadt, auch nach den Ereignissen in der Silvesternacht.“
Corinna Ronald (48) leitet die Kölner Bahnhofsmission. „Von einem rechtsfreien Raum kann man hier am Hauptbahnhof in keiner Weise sprechen.“ Die Ereignisse der Silvesternacht seien furchtbar gewesen. So etwas habe es noch nicht gegeben, sagt sie. Angst hat sie trotzdem nicht.
Gerals Lobach (58) arbeitet seit 37 Jahren in der Gaststätte "Kölsch Treff" im Hauptbahnhof. „Ich kann nicht sagen, dass es hier gefährlicher ist als an Hauptbahnhöfen in anderen Großstädten."
Mit Plakaten sind die Gegendemonstranten nach Köln gereist. Auch das Bündnis Köln gegen Rechts ist mit dabei.
Um 14 Uhr beherrschen etwa 100 Gegendemonstranten den Bahnhofsvorplatz. Rund zwei Dutzend Polizeibeamte schirmen sie von den ProNRW-Anhängern ab - es ist nur eine Handvoll.