Kommunen-Check Internetseiten von Köln und Bonn sind Spitzenreiter
Düsseldorf · Die Grüne Landtagsfraktion hat zum zweiten Mal die Internetseiten aller 396 Kommunen in NRW auf ihre Service-Leistungen für Bürger untersucht. Düsseldorf schneidet vergleichsweise schlecht ab. Eine Übersicht über die Ergebnisse aus der Region.
Durch leistungsstarke Internetseiten sollen die Bürger der Kommunen die Möglichkeiten der Digitalisierung für mehr Bürgerservice, mehr Beteiligung und mehr Transparenz nutzen können - das steckt hinter dem Test der Grünen. Vom 1. bis 15. März wurden die 396 Internetseiten untersucht. Bewertet wurden die folgenden drei Aspekte:
E-Government: Welche Angebote gibt es, um Verwaltungsvorgänge online und ohne einen Besuch bei der Stadtverwaltung zu erledigen? Gutes Beispiel: Online-Reservierung für das Wunsch-Kennzeichen bei der Kfz-Zulassung.
Open Government: Wie werden die Bürger bei Entscheidungsprozessen eingebunden? Wie können sie ihre Stadt mitgestalten? Gutes Beispiel: "Anliegenmanagement", bei dem beispielsweise defekte Straßenlaternen an die Verwaltung gemeldet werden können.
Open Data: Wie transparent sind die Rathäuser? Welche Daten und Informationen werden proaktiv von den Verwaltungen online zur Verfügung gestellt? Gutes Beispiel: Open Data-Portal, in dem Informationen bereitgestellt werden - von Ratsvorlagen bis zur nächsten Straßenbau-Maßnahme.
Das sind die Ergebnisse der Kommunen aus der Region mit den Begründungen der Experten:
Bonn war schon im Vorjahr Gesamtsieger. Dieses Jahr muss sich die Stadt den Platz mit der Internetseite der Stadt Köln teilen.
Köln punktet vor allem durch eine sinnvolle Stadt-App, die den Bürgern einen guten Service bietet, und einen integrierten Mängelmelder sowie Infos zur Verkehrslage und der Parkhausauslastung.
Auf der Internetseite der Stadt Mülheim können sich Bürger über beliebte Klassiker freuen: unter anderem die Reservierung des Wunsch-Kfz-Kennzeichens, eine Online-Ausleihe der Bibliothek, das Anmelden eines Hundes und ein Online-Fundbüro.
Moers gilt als Pionierkommune, was offene Verwaltungsdaten angeht. Dort werden zum Beispiel Daten zur freien Verwendung für innovative Ideen bereitgestellt.
Das Online-Angebot der Stadt Krefeld hat sich im Vergleich zum Test im Jahr 2014 stark verbessert. Die Stadt hat ihre Internetseite modernisiert und für mobile Geräte angepasst. Auch ein Online-Anliegenmanagment wird geboten. Den Bearbeitungsvorgang dort gemeldeter Mängel können die Bürger dort noch nicht nachvollziehen, bemängeln die Experten.
2014 lag Kleve noch auf Platz 46, dieses Jahr schafft es die Stadt in die Spitzengruppe auf Platz 14. Grund dafür ist der gut ausgebaute Bereich Open Data sowie ein Online-Fundbüro, der Umfang der bereitgestellten Daten und der Online-Bürgerhaushalt. Ein Online-Anliegenmanagement gibt es noch nicht.
Die Stadtverwaltung hat eine eigene App. Bürger können online Urkunden bestellen und sich auf der Webseite der Stadt gut über das Thema Flüchtlinge informieren. Negativ: Die Stadt bietet keinen Online-Bürgerhaushalt mehr an, es gibt keinen Mängelmelder und kein Open-Data-Portal.
Düsseldorf bietet einen vorbildlichen Online-Kita-Finder an. Ausbaupotenzial sehen die Experten in der Einrichtung eines Online-Mängelmelders und eines Open-Data Portals.
Neuss bietet seinen Bürgern ein Online-Fundbüro und einen guten Online-Kita-Navigator an. Auch auf gut aufbereitete Daten haben die Neusser Zugriff, allerdings nicht nach dem Open Data-Prinzip. Der Mängelmelder ist nicht öffentlich zugänglich.
Die Stadt Duisburg hat sich im Vergleich zu 2014 stark verbessert - sie stieg um 84 Plätze im Ranking. Ein Highlight ist die Lebensmittel-App mit einer Hygiene-Ampel für Restaurants. Außerdem können Bürger online Urkunden bestellen und die Stadtverwaltung ist bei Twitter und bei Facebook aktiv. Verbesserungsvorschläge: Open Data-Portal und ein Mängelmelder.