Flüchtlinge in Kühltransporter auf A3 gefunden Fahrer hörte Klopfgeräusche aus dem Anhänger

Königsforst · Die Polizei hat am Samstag acht Personen im Kühlanhänger eines Lkw an der A3 bei Köln gefunden. Die Menschen sind wohl Flüchtlinge aus dem Irak, die nach England wollten. Nun sind sie erst einmal in Bergisch-Gladbach untergebracht.

Königsforst an der A3: Flüchtlinge in Kühlanhänger von Lkw gefunden
Foto: dpa, rwe tba

Laut Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden die sechs Männer, eine Frau und ein Kind gegen 10.30 Uhr in dem Kühlanhänger auf dem Rastplatz Königsforst bei Köln gefunden. "Ein anderer Lkw-Fahrer machte den Fahrer darauf aufmerksam, dass aus seinem Anhänger Klopfgeräusche drangen", sagte Sprecher Richard Barz. Der Fahrer des betroffenen Lkw bat dann Mitarbeiter der Raststätte, die Polizei zu rufen.

Die Beamten öffneten den Lkw-Anhänger und fanden die acht Menschen. "Der Kühlanhänger war in Betrieb, darin herrschten etwa 13 Grad", sagte Barz. Die Erwachsenen seien wohlauf. Das Kind, das den Schätzungen der Beamten zufolge vier bis fünf Jahre alt ist, wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Der polnische Fahrer des Kühltransporters wurde von der Polizei vernommen. Am Sonntagmorgen informierte die Behörde darüber, dass sie den Mann wieder entlassen habe. Er soll nichts davon gewusst haben, dass Flüchtlinge auf der Ladefläche mitfuhren.

Das Mädchen, das ins Krankenhaus gebracht worden war, durfte die Klinik am Samstagnachmittag wieder verlassen. Mit ihren Eltern und den anderen fünf Flüchtlingen wurde sie in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Bergisch Gladbach untergebracht.

Flüchtlinge wollten offenbar nach England

Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge handelt es sich um Iraker. Bei den Vernehmungen stellte sich heraus, dass die Flüchtlinge gar nicht nach Deutschland, sondern nach England wollten.

Diese Erklärung decke sich mit den Aussagen des Lkw-Fahrers, erklärte die Polizei. Der Lkw war auf dem Weg von England über Belgien nach Süddeutschland. Es sei völlig unklar, wie die Menschen in den Kühlanhänger kamen. "Der Fahrer, der aus Polen stammt, sagt, er könne es sich nicht erklären", sagte Barz. Er habe in der Vernehmung mit einem Dolmetscher angegeben, dass er von England aus über Dover und Calais nach Belgien gefahren sei. Dort könnten ersten Erkenntnissen zufolge die Flüchtlinge an Bord gelangt sein. Offenbar sei die Verplombung des Kühlwagens säuberlich getrennt und später wieder zusammengelegt worden, hieß es weiter.

In Belgien hatte der Lkw-Fahrer Rast gemacht, bevor er nach Königsforst fuhr.

(lsa)
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