Tat auf Dorstener Schulhof Lange Haftstrafen für Mordversuch an Nebenbuhlerin

Essen · Ein 21-Jähriger sticht auf eine 17-jährige Bekannte ein. Dass sie überlebt, gleicht einem Wunder. Zu der Tat will er von seiner Freundin angestiftet worden sein. Jetzt müssen beide für viele Jahre in Haft.

Nach einem beinahe tödlichen Messerangriff auf eine 17-jährige Jugendliche ist ein 21-jähriger Dorstener am Donnerstag wegen versuchten Mordes zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Gegen seine mitangeklagte Ex-Freundin, die die Tat nach Auffassung des Gerichts mit geplant hat, sind neun Jahre und vier Monate Haft verhängt worden. Der 21-Jährige hatte gestanden, seine Bekannte am Abend des 4. September 2017 auf einen Schulhof gelockt und auf sie eingestochen zu haben. Zu der Tat ist er laut Urteil von seiner damaligen Freundin angestiftet worden, die in der 17-Jährigen eine Nebenbuhlerin sah.

Bei dem Messerangriff hat die Jugendliche schwerste Verletzungen erlitten. Ihr Leben konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Ihr Gesicht ist durch lange Narben dauerhaft entstellt.

Die 27 Jahre alte Angeklagte hatte bis zuletzt ihre Unschuld beteuert und auf einen Freispruch gehofft. Sie habe ihren damaligen Freund zwar zum Tatort gefahren, aber nicht gewusst, was er vorhabe. Überzeugen konnte sie die Richter mit dieser Einlassung allerdings nicht. Sie stuften die Mutter einer vierjährigen Tochter als Mittäterin ein. Dass sie sogar härter bestraft worden ist, hängt damit zusammen, dass in ihrem Fall das schärfere Erwachsenenstrafrecht angewandt worden ist.

(sef/lnw)
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