Hacker in NRW LKA soll mehr Personal für Cyber-Abwehr bekommen

Düssledorf · Immer häufiger werden Personen und Unternehmen Ziel von Cyber-Angriffen. Im Kampf gegen Hacker rüstet das Landeskriminalamt NRW nun auf. Der CDU geht das nicht weit genug.

Safer Internet Day: Wie schütze ich mich vor Cyber-Kriminalität?
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Wie schütze ich mich vor Cyber-Kriminalität?

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Foto: Shutterstock.com/ Martin Novak

Nordrhein-Westfalen rüstet im Kampf gegen Computerkriminalität auf. Das Landeskriminalamt (LKA) brauche mehr Experten, um den Wettlauf mit den Hackern zu gewinnen, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Montag. Das LKA will rund 50 neue IT-Fachleute einsetzen - die meisten von ihnen sollen in einer Spezialeinheit beschäftigt sein.

Der Opposition im Landtag geht das nicht weit genug. "Wir brauchen zwar Informatiker zur Bekämpfung von Cyberkriminalität - aber was sollen die ausrichten, wenn es keine zusätzlichen Ermittler gibt", sagte der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Theo Kruse, laut Mitteilung. IT-Experten könnten nur die Spuren von Straftaten finden. Anschließend brauche es Kriminalbeamte, die die Ermittlungen vorantreiben.

Neben einer Personalaufstockung kündigte Innenminister Jäger auch strukturelle Veränderungen bei der Cyber-Abwehr an. Ein neues Recherche- und Fahndungszentrum soll besonders umfangreiche Fälle bearbeiten - beispielsweise wenn es um die Beschaffung von Waffen und Drogen im sogenannten Darknet, einem anonymen Teil des Internets, geht. "Die neue Abteilung und das Recherchezentrum unterstreichen, dass der Kampf gegen Cybercrime bei der Landesregierung weiter höchste Priorität hat", sagte Jäger. Laut dem LKA sei Europa aufgrund seiner guten Server-Infrastruktur ein wichtiger Knotenpunkt für den anonymen Datenverkehr.

In Zukunft wollen die LKA-Experten auch stärker gegen Hasskriminalität und Hetze im Netz vorgehen. Hierfür müssten jedoch zunächst Gesetze auf den Weg gebracht werden, um die Seitenbetreiber für strafbare Inhalte zur Verantwortung zu ziehen, forderte Jäger.

Das Cybercrime-Kompetenzzentrum des Landes NRW wurde als bundesweit erstes im Jahr 2011 gegründet. Seitdem haben die derzeit rund 100 Cyber-Experten des LKA in mehr als 1500 Fällen betroffene Unternehmen beraten und in rund 1200 weiteren Fällen Ermittlungen der Polizei unterstützt.

(lnw)
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