Kreis Herford Mädchen soll sich versehentlich im Netz zum Verkauf angeboten haben

Bielefeld/Löhne · Ein achtjähriges Mädchen aus Löhne im Kreis Herford soll im Internet zum Verkauf angeboten worden sein. Allerdings geht die Polizei davon aus, dass das Kind das Versteigerungsportal mit einem sozialen Netzwerk verwechselt hat.

Das Kind behauptet, das Inserat selbst aufgegeben zu haben. Als "Verkaufspreis" waren über 45.000 Dollar angegeben, Gebote wurden auf die Anzeige laut Polizei aber nicht abgegeben. Wie die Polizei in Herford unserer Redaktion mitteilte, gehe man davon aus, dass das Kind die Anzeige selbst durch Spielerei am Computer erstellt habe. Ein Mann hatte das Foto des Kindes auf einer Verkaufsplattform entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Eltern des Mädchens bestreiten eine Beteiligung an der Tat.

Zuerst hatte das "Westfalen-Blatt" darüber berichtet. Beamte ermittelten laut Zeitung, dass es sich um ein achtjähriges Flüchtlingsmädchen aus dem Libanon handelte. Das Kind lebt demnach seit zwei Jahren mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern in einer Asylbewerberunterkunft im ostwestfälischen Löhne.

Polizisten durchsuchten die Wohnung und stellten Handys sicher. Das Mädchen sowie seine drei und zwölf Jahre alten Geschwister wurden vom Jugendamt in Obhut genommen.

Die Familie sei, so der Bericht, am folgenden Tag ins Jugendamt bestellt worden. Bei einer Befragung gab das Mädchen an, das Foto selbst hochgeladen und sich unter Angabe des echten Vornamens angeboten zu haben. Über das Motiv des Kindes wurde öffentlich nichts bekannt.

Löhnes Bürgermeister Bernd Poggemöller sagte der Zeitung: "Die Kinder sind inzwischen zurück bei ihren Eltern. Natürlich wirft es Fragen auf, wenn ein achtjähriges Mädchen so etwas tut. Unser Jugendamt wird sich deshalb um die Familie kümmern."

Kritik äußerte der Bürgermeister an der Verkaufsplattformen. Es sei unverständlich, dass solche Angebote überhaupt eingestellt werden könnten: "Ich hätte erwartet, dass es eine Kontrolle gibt, die das verhindert."

(csr)
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