Population in NRW wächst Achtung, die Maikäfer kommen

Münster · Die ersten Maikäfer brummen schon durch Nordrhein-Westfalen. Im nächsten Jahr sollen sie in Massen aus dem Boden krabbeln, sagen Experten. Sie könnten auch Schaden anrichten - vor allem am Niederrhein.

 Ein Maikäfer.

Ein Maikäfer.

Foto: dpa, pse fgj

Die ersten Maikäfer haben sich in Nordrhein-Westfalen aus dem Boden gegraben und brummen durch die Luft. Nach Angaben des Landesbetriebs Wald und Forst NRW wurden die ersten Tiere in Haltern gesichtet. Während Käferfreunde das Erscheinen der Krabbler mit Freude begrüßen, schauen Forstleute mit Sorge auf das nächste Jahr.

Nach Einschätzung der Fachleute zeichnet sich nach den Ergebnissen einer Larven-Zählung 2019 ein "Maikäfer-Jahr" mit einer Massenpopulation ab. Vor allem am Niederrhein, wo sich der Nachwuchs in den sandigen Böden der Eichenwälder sehr gut entwickeln kann, werden die Maikäfer dann in Massen fliegen und krabbeln.

Gefahr für Pflanzen

Die Käferweibchen legen ihre Eier im Boden ab, aus denen nach einigen Wochen die Käferlarven, die Engerlinge, schlüpfen. Bis sie sich zum Käfer entwickelt haben, ernähren sie sich vier Jahre lang von den Wurzeln der Bäume, wie der Forstwissenschaftler vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Mathias Niesar, erklärte: "Die Engerlinge können erhebliche Schäden vor allem an Jungpflanzen verursachen. Es können ganze Kulturen ausfallen."

Ob es ein Maikäfer-Jahr wird, hängt grundsätzlich von der Entwicklung in den zurückliegenden Jahren ab. "Die höchste Sterberate tritt im ersten Winter auf, wenn die Larven noch sehr klein sind", sagte Niesar. Wenn die Tiere diese Zeit unbeschadet überstanden haben und die Ausgangspopulation hoch war, dann könne es vier Jahre und einen Entwicklungszyklus später zu einem "Maikäferjahr" kommen. Da die Winter in Zukunft wahrscheinlich milder würden, geht der Forstwissenschaftler davon aus, dass solche Ereignisse zunehmen.

(sef/lnw)
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