Kriminalitätsstatistik Mehr Straftaten in NRW, aber weniger Gewalttaten

Düsseldorf · Die Zahl der Straftaten ist in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2014 auf 1,5 Millionen gestiegen. Das waren 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote konnte dabei um 0,9 Prozentpunkte auf 49,8 Prozent gesteigert werden, berichtete NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Freitag bei der Vorstellung der aktuellen Kriminalitätsstatistik.

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Foto: Martin Kempner

Die Zahl der Wohnungseinbrüche und der Gewalttaten war rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 3,9 Prozent weniger Einbrüche und Einbruchsversuche in Wohnhäuser. Die Zahl sank damit erstmals nach Jahren mit steigender Tendenz - in absoluten Zahlen nahmen sie um 2160 auf 52 800 ab. Die vollendeten Einbrüche gingen noch deutlicher zurück - um sechs Prozent.

Die Zahl der Tageswohnungseinbrüche, die vor allem auf das Konto reisender Einbrecherbanden gehen, sei um 3100 oder zwölf Prozent verringert worden, heißt es weiter in der Statistik. Man kenne inzwischen rund 500 Intensivtäter und habe 150 von ihnen hinter Gitter bringen können. Viele der Banden kämen aus Südosteuropa.

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Foto: RP-Grafik

Gewalttaten erreichen Tiefstand

Die Gewaltkriminalität sei auf den niedrigsten Stand seit 2001 gesunken. Die Zahl der Morde und Mordversuche stieg allerdings um acht Prozent auf 132 Taten. Die Zahl der Tötungsdelikte insgesamt blieb dagegen mit 540 nahezu unverändert.

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Die Kinder- und Jugendkriminalität war weiter rückläufig. Jeder vierte Tatverdächtige war jünger als 21 Jahre. Das war der niedrigste Anteil junger Menschen seit 44 Jahren. Dies sei nicht nur eine Folge des demografischen Wandels, betonte Jäger. Denn der Anteil der Jugendlichen an der Bevölkerung habe sich zwar um 1,3 Prozent verringert, der Anteil jugendlicher Straftäter aber um 2,2 Prozent.
Auch die Zahl jugendlicher Intensivtäter war rückläufig - um 2,8 Prozent auf 6500.

Besonders häufig schlugen Taschendiebe zu. Die Zahl der Taschendiebstähle stieg um 8,5 Prozent auf 53 760. Dies sei eine besondere Herausforderung für die Polizei, so der Minister. Weil die Taten oft erst deutlich später bemerkt werden, seien die Ermittlungen in vielen Fällen sehr schwierig. Die Mehrheit der ermittelten Taschendiebe (56 Prozent) stamme aus fünf Ländern: Rumänien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Marokko und Algerien.

Die Diebstähle insgesamt stiegen um 1,6 Prozent auf 667 000. Im Vorjahr war der Trend noch rückläufig.

(lnw)
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