Mordprozess in Dortmund Mord aus Eifersucht? Angeklagter schweigt vor Gericht

Dortmund · Ein Mann ist tot, der andere steht wegen Mordes vor Gericht. Ging es um die Liebe einer Frau? Das müssen jetzt die Richter klären.

Der Stich ging direkt in den Hals - das Opfer hatte keine Chance: Nach einer tödlichen Messerattacke muss sich ein 51-jähriger Mann aus Hamm seit Freitag wegen Mordes vor dem Dortmunder Schwurgericht verantworten. Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht.

Es müssen schreckliche Szenen gewesen sein, die sich am Abend des 2.
April 2016 abgespielt haben. Der 51-Jährige soll immer wieder an die Wohnungstür seiner Ex-Freundin geklopft haben, bis er sich schließlich gewaltsam Zutritt verschafft ha. In der Wohnung befand sich ein 33-jähriger Mann, den die Frau angeblich gerade erst kennen gelernt hatte. Laut Anklage zog der 51-Jährige ein Küchenmesser und stach sofort zu.

Die Frau hatte offenbar noch versucht, die beiden Männer zu trennen. Ihr bereits stark blutender neuer Bekannter hatte daraufhin in den Hausflur flüchten können, war auf der Straße aber zusammengebrochen und gestorben.

Auch der Angeklagte hatte lebensgefährliche Verletzungen erlitten und mehrere Wochen im Koma gelegen. Weil er sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen äußern will, ist noch unklar, ob er sich die Stiche und Schnitte selbst zugefügt hat. Aufschluss kann wahrscheinlich die Ex-Freundin des 51-Jährigen geben. Ihre Zeugenvernehmung ist aber erst für einen späteren Verhandlungstag vorgesehen.

Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes droht dem 51-Jährigen lebenslange Haft. Mit einem Urteil ist voraussichtlich Ende Oktober zu rechnen.

(csr/lnw)
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