NRW-Umweltministerium Nach Legionellen-Ausbruch: Weitere Kraftwerke werden überprüft

Düsseldorf · Wieder wird eine Legionellen-Erkrankung im Kreis Düren entdeckt. Sie kann auf die selbe Quelle zurückgehen wie die vorherigen. Die ist aber noch gar nicht bekannt. Jetzt werden Kraftwerke überprüft.

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Foto: AP

Die Legionellen-Gefahr im Kreis Düren ist womöglich noch nicht gebannt. Wie das NRW-Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mitteilte, haben die Behörden des Landkreises einen neuen Fall von Lungenentzündung mit Legionellen gemeldet. Diese Erkrankung habe am 24. September begonnen - bis dahin war der 15. September der letzte nachgewiesene Erkrankungstermin.

Die Ansteckungszeit muss nach diesen Berechnungen vor dem 18. September gelegen haben. Das sei deshalb von Bedeutung, weil die Suche nach der Infektionsquelle erst an diesem Tag begonnen habe. Die neue Erkrankung kann also noch auf dieselbe Quelle zurückgehen wie die vorher bekannt gewordenen: "Da zwischenzeitlich alle bekannten und in Frage kommenden Quellen untersucht und im Zweifelsfalle ausgeschaltet wurden, erlaubt dieser neue Fall nach Einschätzung des Kreises Düren derzeit keine Aussagen zur aktuellen Ansteckungsgefahr", teilte das Ministerium mit.

Am Nachmittag hatten Experten im Umweltministerium in Düsseldorf über die Lage beraten. Als Konsequenz aus dem Legionellen-Ausbruch im Kreis Düren lässt das Ministerium landesweit Kohlekraftwerke und deren Kühltürme überprüfen. Um welche Anlagen es genau geht, wurde nicht bekannt. Ziel sei es, mögliche Belastungen durch Legionellen zu ermitteln, teilte das Umweltministerium mit. "Es gibt zwar derzeit keinen aktuellen Anhaltspunkt für eine weitere Erkrankungswelle, aber wir wollen aus Vorsorgegründen mögliche potenzielle Gefahrenquellen ermitteln", erklärte Staatssekretär Peter Knitsch laut Mitteilung.

Hintergrund der Maßnahme sind Legionellen-Funde im RWE-Kraftwerk Weisweiler sowie im Forschungszentrum Jülich. Daraufhin hatte der Energiekonzern RWE vorsorglich den betroffenen Block im Braunkohlekraftwerk Weisweiler abgeschaltet. In Jülich waren von Mitte August bis Mitte September 30 Menschen an einer durch Legionellen verursachten Lungenentzündung erkrankt.

(lnw)
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